„UN-Dekade Biologische Vielfalt“ geht an „Feldhamsterland“
Das von der Deutschen Wildtier Stiftung koordinierte und in fünf Bundesländern agierende Schutzprojekt „Feldhamsterland“ erhält den Preis der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Mit dieser Auszeichnung würdigen die Vereinten Nationen Maßnahmen, die den Artenschutz in Deutschland sinnvoll und langfristig erfolgreich vorantreiben. „Der Feldhamster trägt seinen engen Bezug zum landwirtschaftlichen Feld bereits im Namen. Wer ihn schützen und erhalten will, braucht die Landwirte an seiner Seite. Daher ist der kooperative Ansatz des Projektes "Feldhamsterland" völlig richtig, denn hier sind Augenmaß und Begeisterungsfähigkeit gefragt, gepaart mit Verständnis und Zuverlässigkeit", sagt Arno Todt, Leiter der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Am Donnerstag, den 23.1., wird die Auszeichnung auf der Grünen Woche im Rahmen einer Veranstaltung des Deutschen Bauernverbandes und des Bundesamtes für Naturschutz übergeben.
Raus aus dem Büro, rauf auf den Acker
Dem Feldhamster in Deutschland geht es schlecht. Die etwa 30 Zentimeter großen und rund 500 Gramm schweren Tiere sind mittlerweile so selten, dass sie in ganz Deutschland vom Aussterben bedroht und streng geschützt sind. Das Verbundprojekt „Feldhamsterland“ wird in den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen umgesetzt. Mit der Deutschen Wildtier Stiftung engagieren sich der Landschaftspflegeverband Mittelthüringen, die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz in diesem Projekt. Wissenschaftlich wird es von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung begleitet.
Was macht die Artenschutzarbeit von „Team Feldhamsterland“ so besonders?
Den Machern von „Feldhamsterland“ ist besonders wichtig: „Wir verstecken uns nicht hinter dem Schreibtisch, sondern gehen aktiv aufs Feld, um Landwirte für den Feldhamster zu begeistern. Miteinander reden - nicht übereinander, das ist unser Ansatz“, sagt Projektleiter Moritz Franz-Gerstein von der Deutschen Wildtier Stiftung. Um vor Ort für den Feldhamster zu ackern, sind in allen beteiligten Regionen Regionalkoordinatoren am Start, die sich mit Landwirten austauschen und Strategien erarbeiten. „Wenn Deutschland den Feldhamster nicht verlieren will, braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Naturschutz und Landwirtschaft und eine neue Agrarpolitik, die den Einsatz von Landwirten für den Natur- und Artenschutz besser als bisher honoriert“, fordert der Feldhamsterschutz-Beauftragte der Deutschen Wildtier Stiftung. „Die Auszeichnung hilft uns, die Probleme des Feldhamsters noch stärker in das Bewusstsein der Menschen zu rücken.“