Bayerischer Gigant vom Aussterben bedroht

Zum Weltwassertag am 22. März

Huchen Foto: imageBROKER.com / H. Frei Huchen Foto: imageBROKER.com / H. Frei
Er ist ein Schwergewicht, das bis zu 50 Kilo auf die Waage bringt und bis zu 1,70 Meter lang werden kann. „Gigant des Süßwassers“ nennen ihn seine Fans, und ihre Augen leuchten, sobald sein Name fällt: Der Huchen, auch Donaulachs genannt, zieht Angler und Gewässerschützer in seinen Bann. Als reviertreuer Räuber jagt er im kühlen, klaren und sauerstoffreichen Fließgewässer seiner Beute – meist Fischen – nach.

Aber Flussregulierungen und der Bau von Wasserkraftanlagen belasten den Lebensraum des imposanten Fisches. Dadurch werden auch seine Beutefische weniger, er findet nicht mehr ausreichend Nahrung. Folgen des Klimawandels wie Hochwasser, ausbleibende Schneeschmelzen und niedrige Wasserstände in trockenen Phasen beeinträchtigen neben der Erwärmung des Wassers vielerorts die Gewässerqualität. Die Folge: Der Huchen ist selten geworden und vom Aussterben bedroht. In Deutschland ist er besonders stark zurückgegangen.

„Die wenigen Huchen, die Bayern noch hat, etwa in der Isar, sind stark auf künstlichen Besatz durch Menschenhand angewiesen“, sagt Professor Dr. Stefan Schmutz vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). Schmutz hat in Zusammenarbeit mit 36 Expertinnen und Experten aus Österreich und Deutschland eine Studie vorgelegt, die die Gefährdung des Lachsfisches analysiert. Darunter auch Professor Dr. Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Die Studie nennt Schutzmaßnahmen, die die letzten Huchen retten und ihren Fortbestand sichern könnten.

Im März und April ist Laichzeit. Dann wandern die Huchen flussauf und die Weibchen legen bis zu 10.000 Eier in ihre Laichgruben im Flussbett und bedecken diese mit Kieselsteinen. Aber sie finden dafür immer seltener geeignete Laichplätze und die vielen Wehre in unseren Flüssen verhindern die Wanderung.

Die Gründe für seinen Rückgang sind also klar. Was muss passieren, damit dieser gestoppt wird? „Zum einen müssen die natürlichen Habitate des Huchens – wie intakte Laichplätze – erhalten oder wiederhergestellt werden“, sagt Professor Schmutz. Zudem dürften keine neuen Wasserkraftanlagen in Fließstrecken gebaut werden, bestehende Anlagen müssten ökologisch verträglicher betrieben und die gesetzlichen Umweltstandards, wie etwa Fischwanderhilfen, Restwasserhöhung, Schwalldämpfung und Geschiebemanagement unverzüglich umgesetzt werden. Und auch ein Management der Fischfresser, etwa des Kormorans, würde sich positiv auf die Bestände auswirken. „Wenn diese Maßnahmen konsequent umgesetzt werden“, sagt Hydrobiologe Schmutz, „dann hat der Huchen eine Chance zu überleben – und kann sich auch in Deutschland wieder nachhaltig etablieren.“

Zur Studie

Die Studie „Der Huchen stirbt aus – was tun? Gefährdungsfaktoren und notwendige Maßnahmen in Bayern und Österreich“ kann über Österreichs Fischereiverband bezogen werden.

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