Berliner Schüler und Lehrer werden Spatzenretter
Warum hat es der Spatz schwer?
Ursachen für seinen Rückgang sind vor allem ein Mangel an Nistplätzen, Nahrung und sogenannten Versammlungsmöglichkeiten wie Hecken und Gebüschen, denn der Haussperling ist ein sehr geselliges und soziales Tier. Alle diese Lebensräume benötigt er in einem Umkreis von 100 Metern.
In Berlin wird seit geraumer Zeit viel neuer Wohnraum gewonnen, aber auch alte Gebäude werden saniert. Leider ist genau die marode Gebäudesubstanz eine hervorragende Nistmöglichkeit für den Haussperling. Er wählt gerne Nischen, Regenrinnen an der Häuserfront oder Dachvorsprünge für den Bau eines Nestes aus und zieht darin seine Jungen auf. Die Sanierung von Gebäuden ist ohne Frage notwendig, dabei sollte aber möglichst auf den Erhalt von Nistplätzen geachtet werden.
Deutsche Wildtier Stiftung sucht Spatzenretter
Da in Berlin gerade viele Schulen saniert werden, setzen wir genau dort an. In Kooperation mit "Loupefilm" und unterstützt von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz fand ein umfassendes Screening an über 50 sanierungsbedürftigen Grundschulen in allen Berliner Bezirken statt. Dabei wurden Gebäudebrüter wie Haussperling, Rauchschwalbe, Star und Mauersegler erfasst. Engagierte Lehrkräfte an diesen Schulen haben nun die Möglichkeit, sich für die Teilnahme am Projekt „Berliner Spatzenretter“ anzumelden. Unter http://www.Berliner-Spatzenretter.de finden Sie nähere Informationen.
Pädagogische Fachkräfte, Schüler und Schülerinnen werden als Spatzenpaten ausgebildet. Der Spatz erhält mit unserer Janosch-Spatzenkiste Einzug in den Unterricht und Lehrer werden in Workshops geschult. Zudem findet mit den Lehrern gemeinsam eine persönliche Begehung der Vogelexpertin Claudia Wegworth auf dem Schulgelände statt, um zu sondieren, wie das Schulgelände spatzenfreundlicher gestaltet werden kann.
Naturschutz und Naturbildung gehören zusammen!
Die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützt dieses Projekt besonders gern, nicht nur, weil es Naturschutz und Naturbildung auf so überzeugende Weise zusammenbringt, sondern auch weil der Stiftung und ihren Mitarbeitern die Rettung der Spatzen schon seit vielen Jahren ganz besonders am Herzen liegt. Durch das Projekt „Berliner Spatzenretter“ können Kinder nicht nur etwas über die Lebensweise der Vögel in der Großstadt lernen, sondern sie sind auch gefordert, selbst Verantwortung zu übernehmen und aktiv zu werden für das Überleben ihrer Spatzenpopulation auf dem Schulgelände. Jede teilnehmende Grundschule erhält die Plakette „Berliner Spatzenretter“ als Auszeichnung. Diese steht für eine ganz besondere Verantwortung und ein ausgezeichnetes Engagement der Schule.
Auch Schulen, die nicht auf dem Sanierungsprogramm stehen, oder aber solche, die bereits saniert worden sind, können sich auf der Homepage informieren und vom Projekt profitieren. Zum Download wird das „Berliner Spatzenretter-Handbuch“ mit vielen Lehr- und Lernmaterialien und Anregungen für den Unterricht kostenlos zur Verfügung gestellt.