Klimafittes Bienenfutter im Herzen Berlins

Anfang 2023 haben wir die Modellfläche in einen Staudengarten mit trockenheitsresistenten und wildbienenfreundlichen Steppenpflanzen umgestaltet. Dieses Beet soll langfristig ohne künstliche Bewässerung auskommen. Damit wollen wir zeigen, wie auch in Zeiten von Sommertrockenheit und Klimawandel Nahrung für gefährdete Wildbienen und andere Insekten entstehen kann. Auf der Fläche haben wir auch künstliche Nisthilfen für Wildbienen aufgestellt, und gegenüber befindet sich eine insektenfreundliche Blühfläche, die wir bereits 2019 angelegt haben. Verschiedene Schautafeln informieren über die faszinierende Welt der Wildbienen. Der Lehrpfad liegt in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und ist für Besucher der Hauptstadt wie auch für Berliner gut zu erreichen.

Dr. Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt in Berlin, betonte die Bedeutung der Modellfläche als Vorbild für andere Standorte: „Bienen und andere Insekten sind unverzichtbar. Sie sorgen für den Erhalt der biologischen Vielfalt und bilden damit eine wesentliche Lebensgrundlage für die Menschen. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden oder die fortschreitende Versiegelung verschwindet immer mehr Lebensraum für die Insekten. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, braucht auch Berlin mehr blühende Flächen für Wildbienen und andere Insekten. Die Modellfläche hier am Spreebogenpark ist eines der wichtigen Vorbilder für bienenfreundliche Flächen.“

Mit vor Ort war Dr. Almut Neumann, Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen im Berliner Bezirk Mitte. Sie erklärte: „Die Natur einfach machen lassen – nach diesem Motto gestalten wir immer mehr Flächen im Bezirk. Heimische Wildpflanzen sind überlebenswichtig für viele Wildbienenarten. Unser Ziel ist es, mehr Biodiversität in der Großstadt zu schaffen. Es ist toll, dass ein solches Projekt in direkter Nähe zum Hauptbahnhof und zum Regierungsviertel umgesetzt wird, damit möglichst viele Menschen die Schönheit und den Wert der heimischen Flora und Fauna erkennen.“

Professor Dr. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung und Wildtierbiologe, benannte die Aufgabe für die Zukunft des wildbienenfreundlichen Stadtgrüns: „Momentan finden wir in den öffentlichen Parks oft vertrocknete oder abgemähte Graslandschaften vor. Urbane Blühflächen müssen an die veränderten Klimabedingungen angepasst werden, wenn sie weiterhin Lebensraum für bedrohte Wildbienenarten bleiben sollen.“

Das Projekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“

Die Deutsche Wildtier Stiftung führt in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt seit 2018 das Projekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ durch. Damit wollen wir die Metropole attraktiver für gefährdete Bestäuberinsekten machen. Ende 2022 wurde das Projekt um weitere drei Jahre verlängert. Unser Projektteam konnte bislang über 80 Blühflächen in allen Berliner Bezirken anlegen und wirbt mit einem breiten Bildungs- und Informationsangebot für mehr artenreiche Grünflächen in der Hauptstadt. In den kommenden Jahren wollen wir erreichen, dass die Grünflächen in der Stadt weniger gemäht werden, damit sie ihr natürliches Blütenpotenzial entfalten können.