Damit Ihr Garten ein Wohlfühl-Ort für Wintergäste wird
Tagfalter lieben stille Ecken im Gerätehaus
Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Zitronenfalter, C-Falter sowie die sehr seltenen Arten Trauermantel und Großer Fuchs finden in unseren Gärten beste Bedingungen, um die Kälte zu überleben – wenn wir sie denn lassen! Sie suchen im Herbst geschützte Stellen im Garten auf und verstecken sich gern in Baumhöhlen oder in Nischen im Holzschuppen. Wind- und regengeschützt verbringen die Falter, die ein natürliches Frostschutzmittel im Körper haben, die kalten Monate regungslos. Kommen dann im Februar die ersten wärmeren Sonnenstrahlen, erwachen die Falter und legen ihre Eier. Nach der Entwicklung von der Raupe zur Puppe flattert so im Juni die nächste Schmetterlingsgeneration heran. Nutzen der Schmetterlinge: Die bunten Falter bestäuben Blüten und sind natürlich wunderschön anzuschauen!
Marienkäfer suchen XXL-Nischen
Die Pünktchen-Käfer überwintern gern in großen Gruppen und lassen sich beispielsweise in Gartenlauben nieder. Hier versammeln sie sich über- und untereinander in den Zimmerecken oder am Fensterrahmen. Im Garten suchen sich die geselligen Käfer geschützte Plätze unter Steinen, Laub oder Moos. Bevor sie in den Winterschlaf fallen, sammeln sie noch Fett, Lipoide und Glykogen in ihrem Körper an, um davon während des Ruhens zu zehren. Nutzen der Marienkäfer: Sie sind eine biologische Wundertruppe gegen Blattläuse – wenn man im Frühjahr nicht spritzt! Grund: Im April legen die Weibchen Hunderte Eier an den Blättern ab. Aus den Eiern schlüpfen die gefräßigen Larven, die sich die Bäuche am liebsten mit Blattläusen vollschlagen.
Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata)
Hummeln betten sich in halbschattige Erdlöcher
Ein Hummelvolk überlebt nur ein Jahr. Es überleben nur die begatteten Jungköniginnen, die im frühen Frühjahr des nächsten Jahres mit der Anlage eines Nestes und damit der Gründung eines neuen Staates beginnen. Die Jungköniginnen überwintern im lockeren Boden und brauchen ein Erdloch, das im Halbschatten liegt. Liegt das „Schlafzimmer“ in der prallen Sonne, wecken die warmen Strahlen im Februar die Hummeln zu früh auf. Sie würden aus dem Nest krabbeln, aber noch kaum Nahrung finden – ideal sind darum Überwinterungsquartiere mit nordwestlicher Ausrichtung. Hummeln sind mit einem Frostschutzmittel im Körper für Minusgrade von bis zu -19 °C gewappnet. Nutzen der Hummeln: Die Arbeiterinnen sind mit Abstand eine der fleißigsten Bestäuber von Obstbäumen und heimischen Blütenpflanzen!
Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
Ohrenkneifer schlüpfen gern in alte Töpfe
Die nachtaktiven Ohrwürmer möchten es im Winter behaglich haben: Bauen Sie Ihnen ein Nachtasyl in Form eines ausgedienten Ton-Blumentopfs. Der Trick ist hier, den Topf kopfüber an einer Schnur zu befestigen und dann an einen stabilen Rosenstrauch oder Baum zu hängen. Binden Sie dazu eine wetterfeste Schnur an einen kurzen Ast und klemmen Sie diesen in das Loch des Topfes. Füllen Sie den Topf mit Stroh oder Holzwolle und dichten Sie die untere Seite mit einem Zwiebelnetz ab. Hängen Sie den Topf so auf, dass der Ohrenkneifer von der Pflanze aus bequem in sein neues Winterhäuschen krabbeln kann. Nutzen des Ohrwurms: Der kleine Kerl ernährt sich von Blattläusen, Wicklerraupen und Spinnmilben, vernichtet Mehltau. Übrigens: Früher wurde das Insekt getrocknet und Schwerhörigen als Pulver verabreicht – daher der Name.