Dr. Wolfgang Burhenne – ein Nachruf
"Er war ein Weltreisender in Sachen Natur und im Flugzeug zwischen Europa, Afrika und Nordamerika zu Hause. Ein unerschütterlicher Streiter für die Sache der Natur, für Wild und Jagd", sagt Professor Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. "Wolfgang Burhenne war ein Urgestein der deutschen Naturschutz- und Umweltpolitik." Und er ist der Vater der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild, einer Initiative, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland als Sprachrohr für das Wild bildete.
Mit der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild nahm Wolfgang Burhenne im Sinne von Natur und Wildtieren Einfluss auf die Gesetzgebung. Und dies nicht nur auf nationaler Ebene, sondern zunehmend auch international. 1950 reiste Burhenne als Vertreter der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zur zweiten Generalversammlung der frisch gegründeten Internationalen Union zum Schutz der Natur IUCN. Ihm ist es mit zu verdanken, dass zahlreiche internationale Abkommen zum Schutz von Natur und Tierwelt entwickelt wurden.
So gestaltete Wolfgang Burhenne maßgeblich das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES. CITES ist eine elementare Grundlage dafür, dass Jagd im Sinne einer nachhaltigen Nutzung weltweit zu einem Instrument und einer Strategie des Arten- und Naturschutzes entwickelt wurde. Wolfgang Burhenne war immer getrieben von der tiefen Überzeugung, dass die Nachhaltigkeit das Bindeglied zwischen dem Schutz und der Nutzung von Natur und ihren Ressourcen ist – inklusive der Wildtiere. So ist das weite politische Netzwerk, das Wolfgang Burhenne von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild, über die IUCN und den Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) bis hin zum Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) geknüpft hat, eine großartige und von vielen bewunderte Leistung des großen Naturschützers.
Auf die Frage, warum er kein Buch über sein Lebenswerk schreibt, hat Dr. Wolfgang Burhenne einmal gesagt: "Ich habe keine Zeit zurückzublicken – ich muss an die Zukunft denken"!
Die Deutsche Wildtier Stiftung ist einem seiner letzten Wünsche gern gefolgt und hat der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild unter ihrem Dach eine neue Heimat gegeben.