Edmond-Blanc-Preis des CIC für Gut Klepelshagen
„Es ist eine Ehre für uns, diese internationale Anerkennung zu erhalten und wir sind sehr stolz“, sagte Professor Dr. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, am Wochenende bei der Preisübergabe. Auf dem rund 2600 Hektar großen Modellbetrieb Gut Klepelshagen im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns zeigen wir, wie Land- und Forstwirtschaft mit Wildtier- und sogar Artenschutz in Einklang gebracht werden kann. Rund um das Gut leben und wachsen über 2900 Tier- und Pflanzenarten, darunter sehr seltene. In Bruchwäldern, Mooren und Söllen finden Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge und Libellen perfekte Lebensbedingungen. Rehe, Wildschweine und Rotwild kennen keine Begrenzungen wie Zäune. Dachse und Füchse haben genügend Platz, um ihre Baue zu errichten und auf ergiebige Mäusejagd zu gehen. Im Zentrum von Gut Klepelshagen liegt das sogenannte Tal der Hirsche – eine etwa 100 Hektar große Fläche, die ganzjährig frei von jagdlichen Störungen bleibt und ausreichend Deckung und Futter bietet. „Dort ziehen die Wildtiere hin, weil sie wissen, dass sie an diesem Fleckchen Erde den ganzen Tag über entspannen können. Oft sieht man Hirsche und Kahlwild, dahinter Bachen mit ihren Frischlingen, dazwischen stolzieren Kraniche und darüber kreist der Seeadler“, sagt Christian Vorreyer, Leiter des Guts Klepelshagen.
„Die Menschen brauchen faszinierende Begegnungen mit Wildtieren, um diese zu schätzen und am Ende auch zu schützen“, sagt Alice Rethwisch, Präsidiumsvorsitzende der Deutschen Wildtier Stiftung, „Scheues Wild ist in Klepelshagen vertraut zu erleben – das ist leider selten in Deutschland. Mit unserer Arbeit tun wir das, was mir und meinem Mann von Anfang an ein großes Anliegen war: Der Naturentfremdung, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, entgegenwirken.“
Mit dem Edmond-Blanc-Preis werden seit 1928 alle zwei Jahre herausragende Leistungen im Bereich der Erhaltung und der nachhaltigen Nutzung von Wildtieren geehrt. Die Stiftung und ihr Netzwerk Lebensraum Feldflur hatten die Auszeichnung bereits 2015 erhalten. Weitere Preisträger der vergangenen Jahre waren unter anderen das Wildtierschutzgebiet Sango des Hamburger Unternehmers Willy Pabst in Simbabwe oder der Cagandala Nationalpark in Angola.