Neues aus Klepelshagen: Eine Mäuseplage und deren positive Folgen
Die trockenen Sommer und milden Winter haben zu einer Massenvermehrung von Mäusen geführt. Vielerorts sind die Bestände von Feld- und Schermaus explosionsartig angestiegen. Folge dieser „Plage“ ist ein starkes Vorkommen von Greifvögeln und Eulen. Derzeit halten sich ungewöhnlich viele Waldohr- und die seltenen Sumpfohreulen in Klepelshagen und Umgebung auf. Sie profitieren von der großen Zahl der Mäuse. Die genannten Arten finden sich nach der nächtlichen Jagd an gemeinschaftlichen Schlafplätzen in Gehölzen zusammen, wo sie geschützt den Tag verbringen. Drei solcher Tageseinstände konnten nun in Klepelshagen gefunden werden. An diesen Plätzen halten sich insgesamt 45 Waldohr- und fünf Sumpfohreulen auf. Eine so hohe Dichte an Schlafplätzen ist dann doch etwas Ungewöhnliches. Auch die Anzahl an überwinternden Sumpfohreulen ist bemerkenswert.
Waldohreule in Klepelshagen - Foto: Michael Tetzlaff
Diese Beobachtungen deuten auf ein sehr erfolgreiches Brutjahr bei vielen Eulenarten hin. Auch bei Schleiereule und Waldkauz sind die letztjährigen Brutergebnisse eine positive Folge des hohen Mäusevorkommens. Solche guten Reproduktionsjahre kommen immer mal wieder vor, um die hohen Verluste anderer Jahre auszugleichen.
Auch seltene Mäusearten profitieren von den trockenen Sommern. So sind in Klepelshagener Brachen und Wiesen wieder vermehrt Zwergmäuse zu beobachten. Mit einem geübten Blick kann man vielerorts die arttypischen kleinen Kugelnester finden. Nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter,bauen die kleinen Säuger ihre Behausungen.
Neben der Zwergmaus ist die Brandmaus eine weitere eher seltene Art, die wir in Klepelshagen nun öfter sehen. Diese Maus ist sehr einfach an ihrem schwarzen Strich auf dem Rücken zu erkennen. Insgesamt konnten in Klepelshagen bisher 13 Mäusearten entdeckt werden.