Filmpremiere: Der Hamster wird zum Hauptdarsteller
„Wir haben es mit einem rapiden Bestandseinbruch zu tun, der durch den letzten, extrem heißen Sommer und die damit verbundene frühe Ernte noch beschleunigt wurde. Denn nach der Ernte sitzt der Feldhamster ab Mitte Juli auf dem blanken Acker. Ohne Nahrung und Deckung aber stehen seine Überlebenschancen schlecht.“, so Moritz Franz-Gerstein, der das bundesweite Schutzvorhaben für die Deutsche Wildtier Stiftung koordiniert.
Um die Menschen für diese dramatische Situation zu sensibilisieren und ein Interesse für den Feldhamster zu schaffen, wird nun der eigens produzierte Projektfilm veröffentlicht. „Auf den Spuren des Feldhamsters haben wir Teile seines restlichen Verbreitungsgebiets bereist. Wir haben vom Boden und aus der Luft gefilmt, Projektpartner vor Ort interviewt und Ehrenamtliche des Bergwaldprojektes bei der Feldhamsterkartierung in Rheinland-Pfalz begleitet.“,so Christian Kemnade, Projektmitarbeiter.
Der Kurzfilm über das Projekt Feldhamsterland zeigt neben der dramatischen Situation des hoch bedrohten Säugers auch Möglichkeiten zum Schutz der Art. Feldhamsterexpertin Melanie Albert, die sich seit vielen Jahren für den Schutz des Feldhamsters in Hessen einsetzt, erklärte wieso der Ackerbewohner es zunehmend schwer hat. Landwirt Patrick Stappert aus Mittelhessen ließ sich vom Filmteam bei der Ernte begleiten und erklärte, warum er Schutzmaßnahmen für den Hamster, wie zum Beispiel Inseln aus nicht geerntetem Getreide, auf seinen Feldern umsetzt.
Nach aufwändigen Dreh- und Schnittarbeiten ist es nun soweit – der Feldhamsterland Projektfilm feiert Premiere. Tauchen Sie ein in die Welt des bunten Baumeisters!
Schutzprojekt Feldhamsterland
Der Feldhamster droht in Deutschland auszusterben. Das Schutzprojekt Feldhamsterland wird deshalb vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert. Die Deutsche Wildtier Stiftung koordiniert das bundesweite Vorhaben. Ziel ist es, den dramatischen Rückgang des Feldhamsters in fünf Projektregionen (Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen) aufzuhalten und eine langfristige Koexistenz zwischen Feldhamster und Landwirtschaft zu ermöglichen. Die Unterstützung durch die Landwirtschaft ist entscheidend, denn der Nager ist in vielen Gebieten auf die vom Menschen genutzte Agrarlandschaft als Lebensraum angewiesen. Die Regionalkoordinatoren setzen in den Projektgebieten die wichtigsten Säulen des Projektes um: eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, eine Aufnahme der verbleibenden Bestände mithilfe von Ehrenamtlichen und eine gezielte Umsetzung von Maßnahmen in der Landwirtschaft – damit der Feldhamster auf unseren Feldern eine Zukunft hat.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite: www.feldhamster.de