Fischottermonitoring

Bericht aus Klepelshagen

Fischotter Foto: R. Ziemens Fischotter Foto: R. Ziemens

Eurasische Fischotter (Lutra lutra) sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Tiere. Die kleinen Räuber jagen fast ausschließlich im Wasser, sind elegante Schwimmer und exzellente Taucher. Ihr extrem dichtes Fell mit bis zu 80.000 Haaren pro Quadratzentimeter schützt sie dabei vor Nässe und Kälte. Doch dieser Pelz wurde ihnen jahrzehntelang zum Verhängnis, da sie seinetwegen exzessiv bejagt und nahezu ausgerottet wurden. In den 1960er-Jahren wurde der Fischotter daher unter strengen Schutz gestellt und dank zahlreicher Schutzmaßnahmen hat sich der Bestand gebietsweise wieder erholt. Von ihrer früheren Häufigkeit sind die Fischotter jedoch immer noch weit entfernt.

Die größte Bedrohung geht heute, neben der Zerstörung ihrer Lebensräume durch das Trockenlegen von Gewässern, vom Straßenverkehr aus. Da Otter wegen der Strömungen nicht unter Brücken hindurchschwimmen, überqueren sie diese stattdessen und werden dabei häufig überfahren. Gibt man ihnen jedoch eine andere Möglichkeit, Brücken oder Rohre laufend zu unterqueren – beispielsweise durch einen Uferstreifen oder ein Brett am Rande des Flusses – nehmen sie diese gern an. Viele Otterleben können auf diese einfache Weise gerettet werden.

Dank der großflächigen Renaturierung auf den Gutsflächen der Deutschen Wildtier Stiftung und des Erhalts natürlich bewachsener Uferzonen, fühlen sich die Fischotter hier in Klepelshagen und Umgebung besonders wohl. Seit Februar dieses Jahres führen wir ein Fischottermonitoring durch, um uns einen Überblick über die Bestände zu verschaffen. Dabei suchen wir festgelegte Orte regelmäßig nach Hinweisen wie Fraß- und Trittspuren oder Losungen ab. Zusätzlich kommen Wildkameras zum Einsatz. Bei Fischottern ist es leider sehr schwierig, mit Sicherheit zu bestimmen, ob es sich auf den verschiedenen Bildern jeweils um dieselben Tiere handelt. Manchmal können wir anhand der Zeitstempel und Schwimmrichtung aber Vermutungen darüber anstellen. Wir konnten in den letzten drei Monaten an vier Orten Ottervorkommen nachweisen, viele Aufnahmen machen und nehmen aufgrund unserer Daten an, dass mindestens drei Tiere an den von uns untersuchten Orten leben.

An einem Bachlauf, der direkt in den Schwarzen See mündet, konnten wir sogar ein Paar beobachten, wie es flussauf- und -abwärts schwamm und sich gegenseitig umkreiste. An zwei Weihern nicht weit vom Gutshaus entfernt waren mehrmals Otter auf Streife unterwegs. Die beobachteten Tiere erkundeten die Stege, hinterließen leer gefressene Muscheln, Eierschalen und Losungen. Einen Fischotter konnten wir sogar dabei filmen, wie er es sich auf dem Steg gemütlich machte und sich völlig entspannt wälzte.

Die von uns erhobenen Daten fließen in das landesweite Fischottermonitoring ein. Wir freuen uns auf darauf, hoffentlich nach und nach immer mehr Otter auf unseren Flächen beobachten zu können.

Fischotter – Foto: Naturfoto Hofmann

Lebensraum für den Fischotter

Der Fischotter, lebt auch auf den Flächen unseres Guts in Klepelshagen; natürlich nur dort, wo auch Gewässer sind, also an Söllen, Seen, Sumpf- und Bruchflächen. Für seine Wanderungen nutzt der Fischotter auch die zahlreichen Bachläufe und Wassergräben. Durch die in früheren Zeiten durchgeführte Entwässerung von Feuchtlebensräumen und den technischen Gewässerausbau hat der Otter nicht nur Lebensraum verloren, sondern auch seine natürlichen Wanderkorridore.

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Einstieg zum Laufsteg für die Fischotter Foto: © SCHORISCH Magis GmbH

Ein Laufsteg für Hamburgs Fischotter

Fischotter leben auch mitten in Städten – beispielweise in Hamburg. Ihre Angewohnheit, oft nicht unter Brücken hindurch zu schwimmen, sondern sie zu Fuß zu queren, endet oft tödlich. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat daher gemeinsam mit der Aktion Fischotterschutz e. V. an einer vierspurigen Brücke im dicht besiedelten Stadtteil Wandsbek eine Brückenunterführung für die Wassermarder errichtet.

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Auf den Spuren des Fischotters

Nassfeuchtes Wetter ist ideal, um frische Fischotterspuren zu finden. Wie man beim "Otter-Spotting" am besten vorgeht, erklären wir hier.

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