Hamburg hat jetzt eine Botschaft der Wildtiere
Der Erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und die Ehrenpräsidentin der Deutschen Wildtier Stiftung Alice Rethwisch eröffnen die ständige Vertretung der heimischen Wildtiere
Wildtiere mit Flügeln, auf Hufen, zwei, vier, sechs oder acht Beinen, mit Flossen, Horn oder Geweih, manche winzig, manche riesig – sie alle stellten sich heute in der Botschaft der Wildtiere in der Hamburger HafenCity vor. Bürgerinnen und Bürger sowie Besucherinnen und Besucher der Elbmetropole sind ab Samstag, den 31. August eingeladen, die faszinierenden Lebenswelten von Vögeln, Säugetieren und Insekten zu entdecken. Die Botschaft der Wildtiere im „roots“, Deutschlands höchstem Holzhochhaus, ist ein Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung. Hier warten eine interaktive Dauerausstellung, eine Lernwerkstatt für Grundschüler und Familien, Deutschlands erstes Naturfilmkino und ab Herbst auch ein Restaurant auf Besucher.
Die Ehrenpräsidentin der Stiftung Alice Rethwisch durchschnitt im Beisein von Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher das grüne Band. „Die Botschaft der Wildtiere ist ein besonderer Ort in der HafenCity Hamburg. Sie informiert im Zentrum der Großstadt über die Tierwelt und die natürlichen Lebensgrundlagen der Wildtiere in Deutschland. Sie verbindet auf spannende Weise die Erfahrungen des urbanen Lebens mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen und fördert so das Interesse für den Schutz der Natur und der Tierarten in Deutschland. Herzlichen Dank an die Deutsche Wildtier Stiftung für das Engagement. Ich wünsche der Botschaft der Wildtiere alles Gute und den Besucherinnen und Besuchern viel Freude und interessante Eindrücke“, so Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher.“
Ehrenpräsidentin Alice Rethwisch sagte: „Ab heute gibt es eine Botschaft der Wildtiere in Hamburg – die einzige in der von Konsulaten wimmelnden Stadt. Leider ist sie keine politische Institution, aber das Wort Botschaft bedeutet ja auch Nachricht. Und wenn die 48.000 heimischen Wildtierarten eine Nachricht an uns senden könnten, würde sie vermutlich lauten: Unsere Lebensgrundlagen werden vernichtet, helft uns! Diese Botschaft der Wildtiere möchten wir für alle hörbar machen. Und ich wünsche mir, dass alle Besucher dieses Ortes selbst zu Botschaftern der Wildtiere werden.“ Der Ehrenpräsidentin der Deutschen Wildtier Stiftung ist es ein besonderes Anliegen, Kinder und Jugendliche für den Schutz heimischer Wildtiere zu gewinnen und der Naturentfremdung entgegenzuwirken. Im Sommer 2022 erhielt Alice Rethwisch für ihren Einsatz für die Wildtiere und die Naturbildung im Hamburger Rathaus das Bundesverdienstkreuz.
„Ab heute ist Hamburg nicht nur das Tor zur Welt, sondern auch das Tor zur Natur – für alle, die mehr erfahren wollen über diesen wertvollen Schatz, den es zu schützen gilt“, sagte der Präsident der Deutschen Wildtier Stiftung, Prof. Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg.
Wie wohnen Fuchs und Grünspecht? Wie sehen Steinadler und Stubenfliege die Welt? Warum können Wildschweine alles fressen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es in der 2.200 Quadratmeter großen Dauerausstellung und in der Lernwerkstatt. Auch die Herausforderungen, denen sich Wildtiere in unserer Kulturlandschaft stellen müssen, werden thematisiert. Da geht es um Lebensraumverlust, Nahrungsmangel und fehlende Versteckmöglichkeiten, aber auch um Dinge, die jeder tun kann, um Wildtieren zu helfen – etwa wilde Ecken in Gärten oder Nisthilfen für Vögel und Wildbienen. Dieses geballte Wissen wird auf spielerische Art vermittelt, an interaktiven Stationen und Themeninseln, die alle Sinne ansprechen. „In unserer digitalisierten Welt ist die Botschaft der Wildtiere in einer Metropole ein Segen. Hamburg darf sich glücklich schätzen, die Deutsche Wildtier Stiftung zu haben – einen Pfeiler gegen die Naturentfremdung“, erklärte Reinhold Messner in seiner Laudatio. Der Extrembergsteiger und Naturschützer war Ehrengast der Eröffnungsfeier.
Begeisterung für die Natur soll auch das neue Naturfilmkino wecken. Es ist das erste seiner Art in Deutschland und lockt Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm in die HafenCity. Einmal pro Woche, am Naturfilm-Mittwoch, werden hier faszinierende Dokumentationen zu sehen sein. Premiere hat die Veranstaltungsreihe am 11. September mit dem Film „Die Wiese“ von Jan Haft. Der NDR wird im Rahmen des Naturfilm-Mittwochs einmal im Monat eigene Produktionen zeigen. Ab Februar 2025 laufen dann die Wettbewerbsfilme der European Wildlife Film Awards, des höchstdotierten europäischen Naturfilmpreises, den die Deutsche Wildtier Stiftung vor Kurzem ins Leben gerufen hat. „Die Natur schreibt die spannendsten Drehbücher. In unserem Naturfilmkino kann man die besten Filme über unsere heimische Tierwelt in außergewöhnlicher Atmosphäre genießen. Nach Filmende stehen Filmemacher und Wildtierexperten für Fragen zur Verfügung. In der Botschaft der Wildtiere bekommt der europäische Naturfilm damit eine permanente Adresse“, sagte Professor Dr. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung.