Der Herbst ist da
Bericht aus Klepelshagen
Jedes Jahr läutet die Brunft im Tal der Hirsche den Herbst in Klepelshagen ein. Das allabendliche Konzert der Rothirsche ist eines der eindrucksvollsten Naturschauspiele in Deutschland. Anfang Oktober ist es schon fast wieder vorbei. Noch immer zu hören ist dagegen das Trompeten der Kraniche. Sie sammeln sich zu Tausenden im Vogelschutzgebiet am benachbarten Galenbecker See, um auf dem Weg in ihr Winterquartier für einige Wochen Rast zu machen. Die Vögel kommen aus dem Baltikum, Ende Oktober fliegen sie weiter bis nach Spanien, Frankreich und Portugal.
Die Kraniche sind nicht die einzigen gefiederten Durchreisenden, die sich am Galenbecker See ausruhen. Auffällig sind vor allem die zahlreichen Silberreiher. Tagsüber sieht man sie auf unserem Grünland in Klepelshagen Mäuse jagen. Abends fliegen sie dann zum See hinüber, um dort die Nacht zu verbringen. Dabei bieten sie einen faszinierenden Anblick: Die großen, weißen Vögel schlafen auf abgestorbenen Bäumen, die im Wasser stehen.
Der goldene Oktober färbt das Laub der Buchenwälder rund um Klepelshagen. Einige Stockwerke tiefer sprießen überall Pilze aus dem Boden – der letzte Regen hat ihnen den Startschuss gegeben. Wer mit geübtem Auge durch den Wald geht, entdeckt jetzt Steinpilze, Maronen, Morcheln oder Fliegenpilze. Für Mäuse und Wildschweine sind sie eine leckere Abwechslung auf dem Speiseplan. Viele Pilze landen aber auch auf den Tellern der Sammler.
Auf der gutseigenen Streuobstwiese mit ihren alten Bäumen sind Äpfel, Birnen und Pflaumen reif. Sie sind willkommenes Futter für Tiere wie Siebenschläfer, Igel, Drosseln, Wildschweine und Rotwild. Wir Menschen können auf der Wiese bis weit in den Winter hinein Obst ernten. Über die Äpfel freuen sich besonders die Kinder aus dem benachbarten Haus Wildtierland. Sie sammeln die Früchte jedes Jahr, um daraus ihren eigenen Apfelsaft zu machen.