Letzte Chance, das Tier des Jahres und den Maulwurf in ganz Deutschland zu zählen

Igel futtern sich Winterspeck an, Maulwürfe füllen ihre Vorratskammern mit Regenwürmern

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Naturfreunde aufgepasst: Vom 20. bis 30. September findet das zweite deutschlandweite Monitoring für Igel und Maulwürfe in diesem Jahr statt. Wer in diesen elf Tagen einen oder mehrere der beiden Insektenfresser entdeckt, kann das im Rahmen der bundesweiten Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ melden. Die Sichtungen sollen dabei helfen, ein genaueres Bild über die Verbreitung und den Gefährdungsstatus der beiden Arten zu erhalten. Denn bisher ist die Datenlage dazu noch lückenhaft.

Ob ein Igel im Park oder frisch aufgeworfene Maulwurfshügel im Garten, ob lebende, tote oder verletzte Tiere – alle Meldungen der Teilnehmer des großen Citizen-Science-Projekts sind wertvoll. So wurden in den vergangene beiden Monitoring-Phasen über 16 600 Igel und 3 200 Maulwurfshügel gesichtet. Dank der aktuellen Informationen über Vorkommen und Bestandstrend können wir wirksame Schutzmaßnahmen leichter entwickeln und durchsetzen. Unser großes Dankeschön gilt daher all jenen, die bei der Aktion mitmachen und sie unterstützen. Ein Beispiel für wirksame Schutzmaßnahmen der Deutschen Wildtier Stiftung sind beispielsweise Igeltore in Zäunen, die Gärten und damit Lebensräume vernetzen.

Die Chancen, das Tier des Jahres, den Igel, in den Dämmerungsstunden zu entdecken, stehen momentan sehr gut. Bis Ende Oktober heißt es für Igel: Futtern, was das Zeug hält. Sie müssen Speck anfressen, um dick und satt in den Winterschlaf gehen zu können. Zudem sind im August die meisten Jungen zur Welt gekommen. Viele Igelweibchen sind daher in Gärten und Parks zusammen mit dem Nachwuchs unterwegs. Gesunde Igel brauchen kein Extrafutter durch den Menschen – effektiver ist es, den Garten so naturnah wie möglich zu gestalten. Dann finden Igel auf eigene Faust nahrhafte Würmer, Larven, Käfer und Raupen.

Maulwürfe sind das ganze Jahr über aktiv

Maulwürfe hingegen sind das ganze Jahr über aktiv. Solange der Boden nicht gefroren ist, graben sie ihre Tunnel und Höhlen in einer Tiefe von zehn bis zwanzig Zentimetern. Für den Winter legen sie in tieferen Erdschichten Vorratskammern an, in denen sie Regenwürmer und andere Nahrung lagern.

Projekt Deutschland sucht Igel und Maulwurf

„Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung, der NABU|naturgucker, dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V., dem NABU Bundesverband und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Ziel ist, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland zu etablieren. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse erlauben zukünftig eine Bewertung der Bestandssituation von Igel und Maulwurf. Darauf aufbauend können gezielte Artenschutzmaßnahmen initiiert werden.

Meldungen hier abgeben

Sichtungen zu Igeln und Maulwurfshügeln, aber auch Meldungen über keine Funde können über Igelsuche.de, in Bayern über www.igel-in-bayern.de, abgegeben werden.

Zwei Igel Foto: imageBroker.com/Kevin Sawford

Igel – Bahn frei für Stachelträger

Früher lebten Igel vor allem auf dem Land. Heute finden sie in unserer eintönigen Agrarlandschaft immer weniger Lebensraum – und sind häufiger in Siedlungsgebieten anzutreffen. Allerdings haben sie es auch dort immer schwerer. Doch mit den richtigen Schutzmaßnahmen können wir das Überleben der Stachelträger sichern.

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Maulwurf

Maulwurf

Den Maulwurf (Talpa europaea) bekommt man nur selten zu Gesicht. Seine Anwesenheit ist unverkennbar, denn seine Erdhügel verraten ihn.

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Igel groß im schwarzen Hintergrund

Igel

Der Igel (Erinaceus europaeus) ist ein Städter geworden, der in Gärten überwintert.

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