Im September erobern die jungen Igel unsere Grünflächen

Nicht jeder kleine Igel ist hilfebedürftig

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Wanderer statt Waisenkind - begegnet Ihnen im Park oder im Garten ein Igelkind, lassen sie es weiterziehen. Nicht immer benötigen junge Igel Hilfe.

Im September werden Gärten und Stadtparks zur Kinderstube für Wildtiere. Die Igeljungen sind jetzt geboren. Ihre Stacheln sind noch weich, aber ihr Geruchssinn ist bereits gut ausgeprägt. Nach Ende einer sechswöchigen Säugezeit gehen die jungen Braunbrustigel ohne ihre Mutter auf Entdeckungsreise. Igel lieben die Großstadt: Hier können sie nach Herzenslust in Kompost- und Laubhaufen nach Regenwürmern, Maden, Käfern und Kellerasseln wühlen und weggeworfene Nahrungsreste neben Mülleimern verspeisen. „Ist ein Igelkind zu übermütig, verliert es bei solchen Verlockungen schon mal den Überblick und findet den Weg zum Nest nicht mehr zurück. Mit leisen Pieplauten ruft es dann nach seiner Mutter“, sagt Moritz Franz-Gerstein, Natur- und Artenschützer der Deutschen Wildtier Stiftung.

Was kann man für Igel tun?

Die Deutsche Wildtier Stiftung rät: Was kann man für Igel tun? Gilt für Stadt und Land:

  1. Den Garten nicht zu sehr aufräumen (wilde Ecken belassen, keine Laubbläser! Und auch keine Häcksler oder Rasenroboter einsetzen), Laub darf ruhig im Herbst auf dem Rasen verrotten. Über die Zersetzer (Kellerasseln, Regenwürmer) freuen sich viele Igel, Rotkehlchen und Amseln.
  2. In Kellerschächte, Brunnen und Teiche eine Kletterhilfe (z. B. Vierkantholz) stellen.
  3. Vorsicht mit Freischneidern und Motorsensen. Ein Großteil der Verletzungen von Igeln stammen von der Gartenarbeit! Igel kommen auch nah an menschliche Behausungen.
  4. Hunde anleinen - ist in Parks in der Regel ohnehin Pflicht. Manche Hunde knabbern gern an Igeln.
  5. Verzicht auf Rattengift.
  6. Kontrolle der Fußball-Netze für die Kinder (oder ähnlichem): Igel können sich dort leicht verheddern.

Die alleinerziehende Igelin hört die Hilferufe. Sie eilt schnaufend herbei und sammelt ihren verloren gegangenen Wanderer wieder ein. Manchmal sitzt ein verirrtes Igelkind auch tagsüber auf dem Rasen. „Da kann man durchaus stutzig werden. Denn Igel sind fast immer dämmerungs- und nachtaktiv. Doch in der Regel ist auch dieser Tagesgast kein Waisenkind“, betont der Experte.

Igel dürfen nicht ohne weiteres der Natur entnommen werden

Viele der aufgefundenen Igel brauchen unsere Hilfe nicht. Wer einen Igel sieht und sich Sorgen macht, sollte zunächst sicherstellen, ob ihm wirklich etwas fehlt. "Nur wenn das der Fall ist, darf das Tier aus der Natur entnommen werden. Verwaiste Igelsäuglinge erkennen Sie daran, dass die Mutter auch nach mehreren Stunden nicht auftaucht“, erläutert Franz-Gerstein.
Kranke Igel sind häufig unsicher auf den Beinen, wirken teilweise apathisch, rollen sich bei Gefahr oft nicht mehr ein, bleiben an einem Fleck sitzen. Parasiten, Verletzungen, Viren oder Fieber können die Ursache für dieses Verhalten sein. „Keinesfalls sollten Sie einem Igel Milch geben“, so der Artenschützer. Wer einen hilfebedürftigen Igel findet, sollte einen Tierarzt oder eine Igelstation aufsuchen. „Hier erfolgt die Erstversorgung, und der Finder kann wichtige Informationen zur richtigen Pflege und Handhabung bekommen.“

Warum ist der Igel ein Städter?

Der Igel, ein Stadtkind? Ja!
"Was er braucht, findet er in der Stadt: nämlich abwechslungsreiche Nahrung und einen sicheren Platz für den Winterschlaf“, sagt Dr. Lisa Warnecke, Forschungspreisträgerin der Deutschen Wildtier Stiftung. Was das Fressen angeht, ist die Versorgung in Metropolen sogar vielfältiger als auf dem Land. Schmatzend streunt das nachtaktive Tier durch die Großstadtparks - immer auf der Suche nach fetten Käfern und Regenwürmern. „Doch er verschmäht auch Essensreste nicht, die die Menschen achtlos weggeworfen haben“, erklärt Lisa Warnecke.

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Igel

Der Igel (Erinaceus europaeus) ist ein Städter geworden, der in Gärten überwintert.

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Kind sammelt Beeren

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