Mehr Wildnis im Aschhorner Moor

Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium fördert neues Wildnisgebiet im Moor bei Stade

Luftaufnahme vom Aschhorner Moor  Fotograf: H.-G. Hengstermann GmbH Luftaufnahme vom Aschhorner Moor  Fotograf: H.-G. Hengstermann GmbH
Im Aschhorner Moor bei Stade entsteht auf einer knapp 500 Hektar großen Fläche ein neues Wildnisgebiet. Das Projekt ist eines von sechs bewilligten Vorhaben des Wildnisfonds, mit denen das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) die Entstehung von großflächigen Wildnisgebieten in Deutschland unterstützt. Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt mit dem Ankauf der Fläche ein zentrales Anliegen der Nationalen Strategie für Biologische Vielfalt um, mehr Wildnis in Deutschland zu schaffen.

Das Aschhorner Moor hat sich durch grünlandgeprägte landwirtschaftliche Nutzung und anhaltenden Torfabbau in den letzten Jahrzehnten zu einer weitgehend entwässerten Hochmoorlandschaft entwickelt. In einzelnen Bereichen findet noch immer Torfabbau statt. Um ein vorzeitiges Ende des Torfabbaus zu ermöglichen, hat die Deutsche Wildtier Stiftung neben bereits renaturierten Flächen auch Abbaurechte gekauft. So soll – nach Rückbau der bestehenden Abbauanlagen – der Torfabbau im gesamten Gebiet des Aschhorner Moors bis Ende 2024 beendet werden, sechs Jahre früher als bisher geplant. Ziel des Vorhabens ist es, ein neues Moor-Wildnisgebiet im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie zu schaffen.

„Wir freuen uns sehr, dass der Wildnisfonds uns die Möglichkeit gibt, durch den Erwerb des Aschhorner Moors weiterhin aktiv zum Gelingen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung beizutragen“, sagt Dr. Jörg Soehring, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung.

Im Aschhorner Moor haben sich verschiedene moortypische Tier- und Pflanzenarten wie der Moorfrosch, die Bekassine und das Scheidige Wollgras wieder angesiedelt, die es zu schützen gilt. Durch die vorzeitige Einstellung des Torfabbaus verbleibt zudem mehr Torf im Moor. So wird die Freisetzung des darin gebundenen Kohlenstoffs verhindert. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Zwei-Prozent-Wildnisziels und zum Natürlichen Klimaschutz.

Mit der finanziellen Unterstützung über das Förderprogramm „Förderung der Wildnisentwicklung in Deutschland“ (Wildnisfond) unterstützt das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium gezielt Maßnahmen, um das Zwei-Prozent-Wildnisziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) zu erreichen. Das Ziel sieht vor, dass sich die Natur auf mindestens zwei Prozent der Fläche Deutschlands wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickelt.

Die Deutsche Wildtier Stiftung sichert seit ihrer Gründung vor 30 Jahren dauerhaft Lebensräume für Wildtiere und -pflanzen. Sie erwirbt beispielsweise Flächen wie das Aschhorner Moor und initiiert dann natur- und artenschutzgerechte Pflege und Entwicklungsmaßnahmen zum Schutz oder zur Renaturierung der Flächen. Die Stiftung engagiert sich für eine wildtierfreundliche und ökologische Nutzung auf Wirtschaftsflächen und unterstützt bereits im Rahmen des Bundesprojektes Nationales Naturerbe ein wichtiges Ziel des Naturschutzes in Deutschland: das Schaffen von Wildnis.

Weiterführende Informationen

Foto: Michael Tetzlaff

Flächenkarte

Mit dem Kauf von Flächen können Lebensräume für Wildtiere und Wildpflanzen dauerhaft gesichert werden.

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Foto: Michael Tezlaff

Renaturierung der Moore im Klepelshagener Forst

Die Stabilisierung des Wasserhaushaltes im Forst ist elementar, um den Wald als wertvollen Lebensraum zu schützen. Eine weitere Maßnahme zur Renaturierung des Goldbaches ist eine spezielle Stauvorrichtung für den Grenzbruch.

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