Neue Brutstätte für Fischadler
Berichte aus Klepelshagen
Pünktlich zur Ankunft der ersten Fischadler haben wir in Klepelshagen mit vereinten Kräften eine weitere Nistmöglichkeit für sie geschaffen. In Mecklenburg-Vorpommern finden die mittelgroßen Greifvögel kaum noch natürliche, sichere Horstbäume mit freiem Anflug und guter Übersicht. In den Wäldern des Landes fehlen diese sogenannten Überhälter-Bäume – und die Mehrzahl der hier vorkommenden Brutpaare nutzt mittlerweile künstliche Bruthilfen auf Stromtrassen oder auf frei stehenden Masten. Diese praktische Artenschutzmaßnahme trägt maßgeblich zur ungestörten Jungenaufzucht bei. Und Untersuchungen haben gezeigt, dass der Bruterfolg auf Kunstplattformen sogar höher ausfällt als auf Bäumen.
In den 90er-Jahren wurden Fischadler als selten eingestuft. Noch zu Beginn der 2000er-Jahren konnten wir diese Vögel nur als Durchzügler und Nahrungsgäste beobachten. Doch in den letzten Jahren wuchs ihr Bestand erfreulicherweise wieder, und dieser Trend hält nach wie vor an: Mittlerweile gibt es in Mecklenburg- Vorpommern wieder mehr als 200 Brutpaare; das entspricht fast 30 Prozent des Gesamtbestandes in Deutschland. Bei uns in Klepelshagen brüten dank der künstlich geschaffenen Horstangebote immerhin zwei Fischadlerpaare wieder sehr erfolgreich. Die dritte Nistmöglichkeit auf unserer Fläche ist ein Mast aus Holz, das aus dem Klepelshagener Forst stammt, mit einem Korb, der aus Kopfweidenschnittmaterial geflochten wurde. Den Horst haben unsere Naturschützer in Zusammenarbeit mit dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb gebaut. Mit schwerer Technik und tatkräftigen Helfern haben wir die Nisthilfe dann an geeigneter Stelle mit Blick auf mehrere fischreiche Gewässer aufgestellt. Nun hoffen wir, dass wir bald ein weiteres Fischadlerpaar in den Brohmer Bergen begrüßen können.