Neues Leben für den Goldbach
Michael Tetzlaffs Tagebuch
Anfang voriger Woche fiel mit den ersten Baggerarbeiten der Startschuss für die Renaturierung des Goldbachs in Klepelshagen. Ziel der umfangreichen Maßnahmen ist die Wiederherstellung des naturnahen Bachlaufes im Bereich Schnakenwiese bis nach Klepelshagen.
Auf einer Gesamtlänge von etwa 510 Metern wird der Goldbach ökologisch aufgewertet. Insgesamt werden auf 180 Metern Rohre entfernt, auf über 300 Metern wird das alte, natürliche Bachbett wieder hergestellt. Die alten breiten Gräben werden zugeschüttet, um so den schnellen Abfluss des Niederschlagswassers zu drosseln. Zusätzlich werden an zwei Bachabschnitten natürliche Barrieren eingebaut, die das temporäre Anstauen zweier Feuchtwiesen begünstigen.
Bäche sind dynamische Lebensräume. Sie tragen Hänge ab, lagern Sedimente ab, verändern ihren Lauf, überschwemmen Ufer und Auen. Vielerorts wurde den Bächen und Flüssen diese natürliche Eigenschaft genommen. Um das Wasser schneller aus der Landschaft abzuführen, wurden einst zahlreiche Kilometer des Goldbachs durch unterirdische Betonrohre geleitet, begradigt und in unnatürliche tiefe Gräben verwandelt. Gebietsweise verschwanden Tier- und Pflanzenarten, die auf diese Habitate angewiesen waren. Zudem wurden natürliche Wanderkorridore zerstört und unterbrochen.
Mit der Wiederherstellung des natürlichen Bachverlaufes können Amphibien wie etwa Erdkröten, Moorfrösche oder Molche wieder gefahrlos wandern. Auch andere seltene Tiere wie etwa Fischotter können sich wieder auf natürliche Weise neue Gebiete erschließen.
Alle diese Arbeiten werden von unserem Partner, dem Getränkehersteller VILSA-BRUNNEN, finanziert und sind neben dem Projekt „Tiefer Kolk“, bei dem wir unter anderem durch umfangreiche Pflanzaktionen eine ehemalige Agrarsteppe in eine strukturierte Ackerlandschaft verwandeln, eine weitere großangelegte Aktion in der Landschaftsgestaltung und -pflege.