Eine gute Tat für den Wald
Pfadfinder pflanzen 6000 Buchen
Die kalte Nacht in ihren Zelten steckte den Jugendlichen noch in den Knochen, als es an diesem leicht nebligen Novembermorgen hieß: Spaten und Setzlinge schultern und ab in den Wald! Am Abend zuvor waren die 40 Mitglieder des „Pfadfinder Bund Nord" aus Hamburg und des „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Tornesch" angereist. Der Plan: 6000 Buchensetzlinge in einer Kiefernmonokultur pflanzen. Das Ziel: damit aktiv zum Schutz von Klima und Biodiversität beitragen.
Ingo Ernst, Vorsitzender des „Freundeskreis Pfadfinderaktion Zeit zum Bäume pflanzen e.V.", hatte dieses bundesweite Projekt vor zwei Jahren initiiert. Am Mittag des ersten Tages strahlte er über das ganze Gesicht, während rings um ihn die Spaten in den lockeren Waldboden gestochen und Bäumchen für Bäumchen in die Erde gebracht wurden. „Es ist gut, wenn Menschen auf die Straße gehen und für den Klimaschutz demonstrieren. Aber noch besser ist es, wenn man selbst im Naturschutz aktiv wird. Für uns Pfadfinder ist das Bäume pflanzen Ehrensache", sagte Ernst.
Hier auf der Stiftungsfläche in der Nordheide hatte die Deutsche Wildtier Stiftung Ernsts vierte Pflanzaktion organisiert. Übernachtet wurde in Jurten, finnischen Winterzelten mit einer Rauchöffnung, in denen ein offenes Feuer brennen kann. Die Verpflegung kam in großen Kesseln vom örtlichen Metzger, der natürlich auch vegetarische Gerichte im Angebot hatte.
Förster Knut Fischer leitete die Pfadfinder bei den Pflanzungen an. Er hatte die Setzlinge aus regionaler Herkunft besorgt und erklärte seine Wahl: „Das Pflanzen von Buchen führt zu einer Durchmischung dieser Monokultur und gleichzeitig zu einer Verjüngung. Beides ergibt einen Wald, der besser vor Hitze und Stürmen geschützt ist und darüber hinaus vielen Arten einen wertvollen Lebensraum bietet", erklärte er. Am Ende war er begeistert von dem Engagement der Helfer: „Das ist Naturbildung im besten Sinne. Ich habe an diesem Wochenende nicht ein einziges Handy gesehen, stattdessen haben die Jungs den Wald gesehen, gespürt, gerochen – und ihm etwas zurückgegeben."
Die Gemeinde Fintel im Landkreis Rotenburg ist der geografische Ursprung der Deutschen Wildtier Stiftung. Der Stifter Haymo G. Rethwisch begann hier in den 1960er-Jahren Flächen zu erwerben, um sie als Lebensraum für Wildtiere zu erhalten. Heute sind 276 Hektar im Eigentum der Stiftung. Davon werden 110 Hektar Acker- und Grünlandfläche ökologisch bewirtschaftet, der Rest sind Wälder, Moore und Heide.
Die Pfadfinder-Pflanzaktion wurde von der EUROPA MÖBEL – Umweltstiftung unterstützt. Herzlichen Dank dafür!