Post vom Hirsch
143 Abgeordnete erhalten schriftlich unsere Forderung: "Geben Sie dem Rothirsch eine Stimme!"
Es ist doch paradox: Das Landeswappen Baden-Württembergs wird treu und stark von einem Rothirsch gestützt. In der Realität hat der Rothirsch in diesem Bundesland einiges einzustecken - er hat hier kaum Lebensraum. Um das zu ändern, erhalten 143 Abgeordnete im Landtag Baden-Württemberg zeitgleich "Post vom Hirsch" (siehe Foto unten). Dahinter steckt ein Brief des Vorstands der Deutschen Wildtier Stiftung. Im Namen des Rothirsches bittet Dr. Jörg Soehring die Politiker: „Geben Sie dem Rothirsch eine Stimme!“ Denn am 30. November läuft die bisherige Rotwildrichtlinie aus, die dem Rothirsch in Baden-Württemberg nur 4 % Platz zum Leben zugesteht.
„Unser Vorschlag ist, zukünftig alle Rothirsche zu schonen, die sich entlang der Wildtierkorridore des Generalwildwegeplans von Baden-Württemberg bewegen“, sagt der Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. „So würde zumindest der genetische Austausch zwischen den bestehenden Rotwildvorkommen ermöglicht.“ Mittelfristig sollten geeignete Gebiete wie die Schwäbische Alb oder der gesamte Schwarzwald wieder zum Lebensraum für den Rothirsch werden.
Der "Hirsch am Hauptbahnhof"
Mit einer Plakat-Kampagne startete die Deutsche Wildtier Stiftung gestern in Stuttgart ihre Aktion. Als „Verfressene Sau!“ geschmäht, bietet der Rothirsch auf den Plakaten einen traurigen Anblick. Ein so mächtiges Tier auf Asphalt, vor Graffitis, an Bahngleisen – in einem Umfeld weit weg von seinem natürlichen Lebensraum. Mit diesem verstörenden Anblick will die Deutsche Wildtier Stiftung auf den schändlichen Umgang mit dem Rothirsch in Baden-Württemberg aufmerksam machen.
Auf 96 % der Landesfläche muss der Rothirsch per Gesetz ausgerottet werden. Wer auf das Landeswappen Baden-Württembergs schaut, kann die Situation des Wildtieres nur für eine politische Posse halten; denn das goldene Schild im großen Landeswappen wird von einem Rothirsch gestützt! „Der Hirsch als Hüter und Wächter des Landes und der Verfassung wird in Wirklichkeit mit Füßen getreten“, betont Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. „Den Rothirsch auf einen Baumfresser und Schädling zu reduzieren, wird seiner Rolle als faszinierender Bestandteil unserer Ökosysteme nicht gerecht.“
Petition unterstützen
Laden Sie hier die Motive "Müll", "Graffiti" oder "Betteln" kostenlos herunter und/oder beteiligen Sie sich an unserer Petition und unterstützen Sie den Rothirsch mit Ihrer Stimme.
Hier finden Sie unseren offenen Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg