Schreiadler-TV: Nächstes Jahr starten wir einen neuen Versuch!
2016 gibt es in Lettland leider keinen Nachwuchs
Natur ist Natur - da kann man nichts machen. Traurig ist es trotzdem, dass es mit dem Schreiadler-Nachwuchs nicht geklappt hat. Schreiadler-Fans aus alle Welt verfolgten im Frühjahr das lettische Adler-TV auf der Internetseite unseres Schreiadler-Experten Andreas Kinser (hier geht´s zur Seite). Dr. Uģis Bergmanis, Forstmitarbeiter aus Lettland und Kooperationspartner der Deutschen Wildtier Stiftung, der die Adler-Webcams seit einigen Jahren betreut, hatte wie immer dafür gesorgt, dass für die Ankunft der seltenen Greife alles aufs Beste vorbereitet war.
#Etwas lief schief: das Schreiadler-Ei lag tagelang einsam im Nest
Wer täglich eingeschaltet hat, merkte aber schnell: Irgendetwas stimmte nicht. Zwar landeten die Adler pünktlich im Naturschutzgebiet des Staatlichen Forstamts Lettland und bezogen von den zwei observierten Horsten zumindest eines der Nester. Ein Schreiadler-Weibchen legte auch ein Ei - aber nur eines. "Im Normalfall sind es zwei Eier, die im Nest liegen sollten", erklärt Andreas Kinser. Während das Weibchen das eine Ei anfangs noch bebrütete, suchte das Männchen nach Futter - und kehrte in immer größeren Abständen zum Nest zurück. Irgendwann war auch das Weibchen weg und das Ei lag verlassen im Nest. Ein paar Mal kehrte das Weibchen noch zurück - bis es schließlich ganz verschwand. Der Adler-Nachwuchs bleibt zumindest in Lettland dieses Jahr aus. Jetzt wird nach Erklärungen gesucht. "Wir vermuten, dass das Nahrungsangebot in der Umgebung nicht ausreichte, um weiter zu brüten", sagt Experte Kinser.
Gibt es zu wenig Beutetiere, kann der Schreiadler seine Jungen nicht aufziehen
Fest steht: Auch wenn es in diesem Jahr nicht geklappt hat und aus dem einen Ei kein Junges geschlüpft ist, werden die Web-Cams der lettischen Staatlichen Forstverwaltung 2017 wieder eingeschaltet. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben! Müssen wir uns jetzt Sorgen machen, dass die letzten Schreiadler-Brutpaare in Deutschland ein ähnliches Schicksal trifft? Andreas Kinser hofft: "Zumindest zur Zeit gibt es in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern reichlich Mäuse und andere Beutetiere. Wir werden sehen."