Wiesenweihe gesucht

Deutsche Wildtier Stiftung bittet um Mithilfe bei der Suche nach seltenem Greifvogel in Mecklenburg-Vorpommern

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Die Flügel v-förmig aufgestellt, gleitet sie im Gaukelflug dicht über den Boden und hält Ausschau nach Beute: Die Wiesenweihe ist ein eleganter und wendiger Greifvogel des Offenlandes – und ein seltener Anblick. In Deutschland ist sie nur etwa vier Monate im Jahr zu Gast. Wer ganz viel Glück hat, kann jetzt in Mecklenburg-Vorpommern einen Blick auf sie erhaschen, denn spätestens Anfang Mai treffen die Wiesenweihen dort ein, um zu brüten.

Wiesenweihen sind Bodenbrüter, doch anders als ihr Name vermuten lässt, lassen sie sich heute nicht mehr in Wiesen und Sumpfgebieten nieder, sondern in dichten Getreidefeldern. Wenn im Juli das Getreide geerntet wird, ist der geschlüpfte Nachwuchs meist noch nicht flügge und fällt häufig den Erntemaschinen zum Opfer. Ein echtes Artenschutzproblem, denn deutschlandweit gibt es nur noch etwa 500 Brutpaare, schätzungsweise weniger als 25 davon in Mecklenburg-Vorpommern.

Ehrenamtliche Helfer im Einsatz

Damit Wiesenweihen erfolgreich brüten können, die Jungvögel überleben und ihre Anzahl wieder zunimmt, müssen wir die Nester dringend aktiv schützen. Die Deutsche Wildtier Stiftung betreut daher seit Jahren ein Projekt zum Schutz der Wiesenweihe in Mecklenburg-Vorpommern. Dort sind jedes Frühjahr ehrenamtlich tätige Ornithologen im Einsatz, die mit den Landwirten zusammenarbeiten und nach versteckten Gelegen suchen. Wir rufen dazu auf, sie zu unterstützen, und bitten darum, während der nächsten Wochen bei Spaziergängen, landwirtschaftlichen Arbeiten oder während der Jagd Ausschau nach Wiesenweihen zu halten.

Meldeaktion

Wer eine Wiesenweihe gesehen hat, sollte seine Sichtung mit einer möglichst präzisen Ortsangabe unter der E-Mail-Adresse Wiesenweihe@DeutscheWildtierStiftung.de melden. Jede einzelne Beobachtung ist ein wertvoller Hinweis und kann uns dabei helfen, Nester zu finden und Jungvögel zu retten. Hier können Sie das offizielle Fahndungsplakat als PDF herunterladen.

Wird ein Nest lokalisiert, errichten die Helfer einen zwei mal zwei Meter großen Schutzzaun um das Gelege. Zudem bleibt eine Getreideinsel von 50 mal 50 Metern bei der Ernte stehen, die schweren Maschinen rollen so an den Vögeln vorbei. Dass die Schutzmaßnahmen Erfolg haben, zeigen Zahlen aus dem vergangenen Jahr: 2024 konnten aus den geschützten Nestern nachweislich zehn Jungvögel ausfliegen.

Galerie: Gelege im Getreidefeld

Wiesenweihe

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