Hamburg,
Halloween: Zum Schläfchen ins Mausoleum
Wenn an Halloween Schatten auf Friedhöfen herumhuschen und in den Bäumen heisere Klagen zu hören sind, ist das weder ein Spuk noch eine Sinnestäuschung. Stattdessen handelt es sich um verborgenes Leben: Was im Dunkeln wie Geister anmutet, sind in Wirklichkeit Säugetiere, Vögel und Insekten. Sie bringen Leben auf den Friedhof, der für sie ein Ort des Rückzugs ist. Rehe naschen gern vom Blumenschmuck der Gräber, Fledermäuse suchen in alten Mausoleen Unterschlupf und irgendwo in einer alten Eiche ruft der Uhu. Igel wühlen im Blätterhaufen neben der Friedhofskapelle nach Nahrung, bevor sie sich im November unter einer Hecke am Friedhofszaun zum Winterschlaf einrollen. Amphibien, Käfer und Spinnen überwintern in abgestorbenen Gehölzteilen oder vergraben sich in Laubstreu.