Dauerhafte Spuren hinterlassen
Warum bedenken Menschen die Deutsche Wildtier Stiftung mit einer Testamentsspende? Ein persönliches Interview
Frau Klimke, wenn Sie an Ihre verstorbene Schwester denken – was war ihr wichtig, was lag ihr am Herzen?
Meine Schwester Petra ist leider nur 65 Jahre alt geworden. Die letzten zwölf Jahre haben wir zusammengewohnt, dadurch waren wir uns sehr nah. Sie hatte keine Kinder und die Natur und die Tiere waren ihr Ein und Alles. Sie liebte es, im Wald unterwegs zu sein, und ist auch sehr gern gereist. Schon zu Lebzeiten hat sie gemeinnützige Organisationen wie die Deutsche Wildtier Stiftung mit Spenden unterstützt. Meine Schwester wusste genau, was sie wollte, und hat das umgesetzt.
Wie kam Ihre Schwester auf die Idee, die Deutsche Wildtier Stiftung in ihrem Testament zu bedenken?
Auf ihren vielen Reisen hat meine Schwester die Tierwelt Afrikas kennen- und lieben gelernt und ihr wurde sehr deutlich vor Augen geführt, wie bedroht die Artenvielfalt überall auf der Welt ist. In ihrem letzten Willen war es ihr jedoch wichtig, dass ihr Nachlass auf jeden Fall bei den in Deutschland bedrohten Wildtieren ankommt und nicht in einem Land weit weg. Ich glaube, der Testamentsratgeber Ihrer Stiftung hat dann den Ausschlag gegeben. Denn dort steht schwarz auf weiß, dass alle Spenden und auch die Nachlässe ganz der Natur und den Wildtieren zugutekommen und nichts in die Verwaltung fließt. Das war Petra besonders wichtig und hat sie überzeugt.
Zum Testamentsratgeber
Der Testamentsratgeber fasst leicht verständlich zusammen, was Sie bedenken müssen, wenn Sie ein Testament aufsetzen.
Testamentsratgeber bestellenWie hat Ihnen der Ratgeber selbst geholfen?
Meine Schwester war vor ihrem Tod schon einige Zeit sehr krank. Deswegen wollten wir uns gut vorbereiten, auch auf das Gespräch mit der Notarin. Der Testamentsratgeber fasst einfach zusammen, was man bedenken muss, um ein Testament aufzusetzen. Er hat uns Vertrauen in die Stiftung gegeben. Wir haben dann beide direkt etwas für Ihre Projekte gespendet, ich für den Schutz der Wildbienen und meine Schwester für die bedrohten Feldhamster.
Die Schwestern Rita Klimke (links) und Petra Wenzel waren gern zusammen in der Natur unterwegs.
Ihre Schwester hat Sie als Vorerbin eingesetzt und die Deutsche Wildtier Stiftung als Nacherbin. Was bedeutet das konkret?
In ihrem letzten Willen hat meine Schwester zunächst mich als Erbin bestimmt, das heißt, ich habe ihr Vermögen geerbt und mich um alles Weitere gekümmert. Sie wollte gern, dass direkt ein gewisser Betrag an den Natur- und auch an den Artenschutz geht. Deswegen hat sie die Deutsche Wildtier Stiftung in ihrem Testament mit einem Vermächtnis bedacht. Das habe ich nach ihrem Tod umgesetzt und der Stiftung den entsprechenden Betrag direkt überwiesen. Aber meine Schwester hat noch weiter gedacht: Genau wie sie habe ich keine Kinder und auch sonst niemanden, den ich als Erben einsetzen möchte. Deshalb hat Petra noch zu Lebzeiten festgelegt, wer nach meinem Tod ihr verbleibendes Vermögen erben soll. Sie hat die Deutsche Wildtier Stiftung als Nacherbin eingesetzt und eine Notarin als Testamentsvollstreckerin bestimmt. Wenn ich sterbe, erbt also die Stiftung schlussendlich den Nachlass meiner Schwester und verwendet ihn wieder für den Kauf von Flächen in Deutschland. Somit ist wirklich alles bis zu Ende gedacht und gut geregelt. Das war meiner Schwester wichtig.
Wofür wird der Betrag, den Ihre Schwester der Stiftung vermacht hat, konkret genutzt?
Damit wird eine Waldfläche in Mecklenburg-Vorpommern erworben. Diese vergrößert die Fläche Eichhorst, die der Stiftung bereits gehört. Es gibt dort viele seltene und bedrohte Arten. Das ist genau im Sinne meiner Schwester. Mir gefällt, dass die Fläche auf ewig für den Artenschutz reserviert ist. So bleibt etwas von meiner Schwester für immer, sie hinterlässt dauerhafte Spuren. Dieser Gedanke tröstet mich und stimmt mich hoffnungsvoll.
Liebe Frau Klimke, vielen Dank für das offene Gespräch!