Vogelzug am Galenbecker See
Tetzlaffs Tagebuch
Alle Plätze im großräumigen Schutzgebiet sind ausgebucht und nur noch wenige Nachzügler treffen jetzt noch ein. Sie residieren in einem Fünf-Sterne-Vogelschutzgebiet und nutzen jeden Tag das reichhaltige Buffet der Friedländer Großen Wiese. Allabendlich fallen sie dann lautstark und in Massen an ihren angestammten Schlafplätzen im Rastquartier ein – mit Spannung beobachtet von zahlreichen Naturinteressierten, Fotografen und Vogeltouristen.
Der Vogelzug am Galenbecker See ist mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus als echtes Erlebnis-Event bei Naturfreunden bekannt. Mit den Zahlen der Kraniche und nordischen Gänse im Gebiet stiegen auch die Touristen-Zahlen. Das Rastgebiet Galenbecker See wird mittlerweile im selben Atemzug mit Linum, Rügen-Book oder der Müritz genannt. Das international bedeutende Vogelrast- und -schutzgebiet in direkter Nachbarschaft zum landwirtschaftlichen Modellbetrieb der Deutschen Wildtier Stiftung, dem Gut Klepelshagen, ist wohl nicht länger ein Geheimtipp.
Durch ein groß angelegtes Sanierungsprojekt, bei dem seit 2005 die ökologische Qualität des Sees deutlich verbessert werden konnte, sind weitläufige Rastflächen entstanden, die von einer Vielzahl von Vögeln auf dem Durchzug genutzt werden. In diesem Herbst konnten erneut spektakuläre Zahlen von zum Beispiel 25.800 Kranichen, 60.000 nordischen Gänsen, 1.100 Silberreihern, 250 Spießenten und 1.800 Höckerschwänen registriert werden. Natürlich ziehen insbesondere die Kraniche sowie Naturinteressierte an. Für wenige Tage wird das Gebiet nun noch von finnischen, lettischen und estnischen Kranichen und russischen Gänsen bevölkert. Dreht der Wind auf Ost, wird der Tross nach Süden weiterziehen und auf der Zugroute nach Spanien und Frankreich viele weitere Vogelbegeisterte erfreuen.