Trauerseeschwalben-Tagebuch: Wie schön - die Küken sind flügge!
Fast schon so elegant wie die Großen, wenn auch noch nicht ganz so sicher, fliegen die kleinen Seeschwalben jetzt in der Kolonie am Hinterwiesenweiher umher. Nicht, dass ich persönlich ihnen das Fliegen beigebracht hätte - aber ein bisschen stolz bin ich schon, dass wieder ein kleiner Meilenstein geschafft ist! Ähnlich wie Menschenkinder müssen auch die flüggen Jungvögel erst aus Leibeskräften üben, bevor sie die ersten Schritte/Flugmanöver bewältigen können. Immer wieder haben die Kleinen darum in den letzten Tagen auf den Brutbooten ihre Flugmuskulatur trainiert. Angeborene Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Und ich sitze nun wie eine Art menschliches Inventar und als geduldeter Zaungast am Hinterwiesenweiher und freue mich über "meine" frechen kleinen Seeschwalben in den Lüften.
Aber Geduld müssen die Jungvögel noch lernen! Viele von ihnen werden mittlerweile schon außerhalb der Nisthilfen von den Altvögeln gefüttert. Hungrig springen ihnen die fast erwachsenen Jungvögel nun schon entgegen, aber so manche Futterübergabe endet mit nassen Federn, wenn die voreiligen jungen Vögel dabei ins Wasser fallen. Ja, ich weiß: Findet die Futterübergabe nicht mehr auf der Nisthilfe statt, ist dies ein klares Zeichen, dass die Brutsaison langsam dem Ende entgegen geht ...
Trotz aller Widrigkeiten - damit meine ich die diesjährigen Wetterkapriolen und Angriffe der Vogel-Räuber - verzeichne ich heute mit insgesamt 34 Jungvögeln im Jahr 2017 das drittbeste Ergebnis in der Statistik unserer Klepelshagener Koloniegeschichte. Am Ende ist es also doch noch ganz erfolgreich verlaufen. Aber dass die Kolonie bald Richtung Afrika zieht kommt schneller als wir denken. Für uns hat der Sommer - gefühlt - ja noch nicht mal angefangen.