Die Schellente
Michael Tetzlaffs Tagebuch
Jetzt im frühen März beginnen die hübschen Schellentenmännchen um die Gunst der Weibchen zu buhlen. Meist folgen mehrere Männchen einem Weibchen und vollführen ihr auffälliges Balzgehabe. Dabei wirft das Männchen seinen Kopf in kurzen Abständen immer wieder nach hinten auf den Rücken mit senkrecht nach oben stehendem Schnabel. Die Beine werden unter Wasser nach hinten getreten, so dass das Wasser regelrecht aufspritzt. Das Balzgehabe endet mit einem markanten Balzpfiff. Dieses Verhalten wiederholen die Männchen immer wieder und wird bei mehreren gleichzeitig balzenden Männchen zu einem unterhaltsamen "Spektakel".
Neben den auffällig gefärbten Männchen ist vor allem das Brutverhalten der Weibchen eine Besonderheit. Nach der erfolgreichen Paarung suchen die Weibchen die Altbuchenbestände des Klepelshagener Forstes auf, um hier beispielsweise in verlassenen Schwarzspechthöhlen ihr Gelege auszubrüten. Das Nest der Schellente kann manchmal viele Kilometer von einem Gewässer entfernt liegen. Nach dem erfolgreichen Schlupf der Jungvögel müssen diese als erste harte Lebensprobe die ganze Strecke zum nächsten Gewässer "zu Fuß" zurücklegen.
Übersicht des Gebiets um das Gut Klepelshagen
Wegen ihres speziellen Brutverhaltens ist die Schellente darauf angewiesen, dass tote Bäume im Wald belassen werden. Durch die verstärkte Nutzung der Altholzbestände, die auch vor Schutzgebieten nicht Halt macht, fehlen jedoch oft geeignete Bäume. Totholz mit reichlich Höhlen fällt immer wieder dem Ordnungswahn zum Opfer. Dazu kommen die hohen Bestandsdichten von marderartigen Tieren, die zum Rückgang der Schellente im Land geführt haben.