Umweltminister schwächen den Artenschutz
Deutsche Wildtier Stiftung fordert: Energiewende ja - aber nicht auf Kosten der Wildtiere
Am 15. Mai tagten die 17 Umweltminister von Bund und Ländern in einer großen Videokonferenz zum Thema Klimaschutz. Auf der Tagesordnung stand auch der Ausbau von Windenergieanlagen (WEA). Der politische Druck ist hoch: Der Ausbau von Windenergieanlagen soll beschleunigt und die bürokratischen Hürden zur Genehmigung von Windenergieanlagen in Deutschland vereinfacht werden. „Durch die von den Umweltministern geplanten Veränderungen im Bundesnaturschutzgesetz ist die Gefahr groß, dass der Artenschutz aufgeweicht wird“, kritisiert Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. „Es darf nicht sein, dass durch WEA in sensiblen Gebieten der Gesamtbestand von Arten gefährdet wird.“
Die Deutsche Wildtier Stiftung kritisiert die Ankündigungen der Umweltminister scharf
Bislang besagt der Paragraf 44 im Bundesnaturschutzgesetz: „Es ist verboten, wild lebende Tiere der besonders geschützten Arten (…) zu verletzen oder zu töten.“ „Diesen Schutzstatus gilt es nun zu verteidigen“, betont Münchhausen. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat ihre Kritik in einem Schreiben an Bundesumweltministerin Svenja Schulze (hier ansehen) und die Vorsitzende der Umweltministerkonferenz, die hessische Umweltministerin Priska Hinz (hier ansehen), unterstrichen.
Münchhausen: „Der notwendige Umbau der Energieversorgung darf nicht über den Artenschutz gestellt werden.“ Den bedrohlichen Rückgang der Artenvielfalt endlich aufzuhalten, ist eine mindestens ebenso wichtige Aufgabe für die Umweltminister wie die Energiewende voranzutreiben.