Weitere 300 Edelkrebse in Klepelshagen ausgewildert

Bericht aus Klepelshagen

Heimischer Edelkrebs Foto: imageBroker h. Reinhard Heimischer Edelkrebs Foto: imageBroker h. Reinhard
Zwei Sommer hatten sie Zeit heranzuwachsen, jetzt beginnt für 300 junge Edelkrebse das Leben in Freiheit. Gut genährt wurden sie in Gewässern auf Gut Klepelshagen ausgesetzt. Das Edelkrebs-Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung soll helfen, das Überleben der bedrohten Art zu sichern.

Ende Oktober wilderten Mitarbeiter der Deutschen Wildtier Stiftung weitere 300 Exemplare des vom Aussterben bedrohten Edelkrebses (Astacus astacus) in ausgewählte Gewässer auf Gut Klepelshagen aus. Die Bedingungen im Herbst sind perfekt für die Eingewöhnung der Tiere: Ihre Häutungsperiode ist abgeschlossen und es ist noch genug Nahrung vorhanden. Die Krebse kommen bereits gut genährt ins Wasser. Über die lange winterliche Ruhezeit können sie sich an die neue Umgebung gewöhnen. In diesem Herbst haben wir sogenannte zweisömmrige Edelkrebse ausgesetzt. Diese subadulten Tiere, also Krebse, die noch nicht geschlechtsreif sind, haben bereits zwei Sommer hinter sich und sind vier bis sieben Zentimeter groß.

Für ausgewachsene Tiere beginnt Ende Oktober die Paarungszeit. Edelkrebse werden mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Bei der Paarung hält das Männchen das Weibchen mit den Scheren fest, dreht es auf den Rücken und klebt seine Samenpakete unter den Schwanzpanzer der Partnerin. Das Weibchen bewahrt die Samenpakete etwa zwei Wochen auf. Dann legt es 70 bis 200 Eier, die durch die Samen befruchtet werden, und heftet sie sich an den Hinterleib. Dort entwickeln sich die Krebsembryos, bis sie Ende Mai oder Anfang Juni schlüpfen.

Das Edelkrebs-Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung auf Gut Klepelshagen ist ein Beitrag zur Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Art in Deutschland. Edelkrebse sind vor allem durch ihre amerikanischen Verwandten gefährdet, die in deutschen Gewässern ausgesetzt wurden und sich seitdem massiv ausbreiten. Sie konkurrieren mit den heimischen Tieren nicht nur um Nahrung und Lebensraum, sondern übertragen auch die Krebspest, eine für den Edelkrebs tödliche Pilzkrankheit.

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