Wildbienen im eigenen Garten fördern und schützen

Die Deutsche Wildtier Stiftung weist in ihren Wildbienenprojekten stets auf die ökologische Bedeutung naturnah gestalteter Gärten hin. Diese sind ein wichtiger Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten. Was der Einzelne tun kann, um Wildbienen im eigenen Garten zu schützen und zu fördern, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.

Ab dem März kann man damit beginnen, den eigenen Garten für Wildbienen und andere Insekten vorzubereiten. Damit Wildbienen angelockt werden, brauchen sie passenden Lebensraum und Futter für sich und ihren Nachwuchs. Hier die Tipps von unserem Wildbienenteam:

Die erste Regel beim Insektenschutz lautet: Halten Sie weniger Ordnung! Natürlich kann ein Garten auch schön und gepflegt aussehen und dennoch artenreich sein. Allerdings brauchen die Bienen wilde Ecken, um sich zu entwickeln. Alte Pflanzenstängel, in denen sie überwintern oder ihre Nester anlegen können, sind ein solches Beispiel. Wer also sein Staudenbeet aus dem Vorjahr noch nicht entfernt hat, ist gut damit beraten, ein paar der dickeren Stängel einfach stehenzulassen. Man kann diese auch abschneiden und senkrecht aufstellen. So können die Bienen sie gut besiedeln.

Bieten Sie Nistmöglichkeiten an: Beim Zurückschneiden Ihrer Brombeerhecke sollten Sie auch hier ein paar alte Ranken stehen lassen. Wenn diese vorn neu angeschnitten werden, können die Keulhornbienen oder auch nützliche, solitäre Wespenarten dort ihre Nester ins Mark bohren. Schnittgut und größere Äste einfach in einer abgelegenen Ecke zu einem Haufen aufschichten und für ein paar Jahre liegenlassen. Darüber freuen sich auch der Igel und andere Nützlinge, die sich dort verstecken können. Für Wildbienen sind nur Altholzstapel aus dickerem Holz gute Nistgelegenheiten, die zudem an einem sonnigen Platz aufgeschichtet werden sollten. Außerdem empfehlen wir, im Garten offene Bodenstellen ohne Vegetationsbedeckung oder Laub frei zu lassen, in denen die Bienen ihre Nester anlegen können.

Für ein gutes Nahrungsangebot gilt: Je bunter desto besser! Jetzt beginnt die Pflanzzeit. Mit der Auswahl Ihrer Stauden, Gewürz- und Zierpflanzen können Sie ganz wesentlich dazu beitragen, Ihren Garten in eine Anlaufstelle für Wildbienen zu verwandeln. Das darf auch bunt und schön aussehen. Doch für heimische Insekten müssen auch heimische Pflanzen oder zumindest deren nahe Verwandte aus dem Mittelmeerraum angepflanzt werden. Mit Pflanzenarten aus den Familien der Korbblütler, Lippenblütler, Schmetterlingsblütler, Lauchgewächse oder Doldenblütler tun Sie sehr viel Gutes für die Wildbienen. Auch die klassischen Gewürz- und Heilpflanzen bieten Insekten Nahrung. Natürlich muss man jetzt nicht auf alle seine bisherigen Lieblinge im Garten verzichten. Ein guter Mix bringt die Lösung. Wir empfehlen, für den Anfang die Hälfte Ihrer Gartenpflanzen den Insekten zu widmen. Diesen Anteil können Sie über die Jahre steigern. Ein reiches Insektenleben wird es Ihnen danken. Zudem unternehmen Sie auf diese Weise etwas aktiv für den Artenschutz.

Infobox

Eine aktuelle Studie aus England belegt eindrucksvoll, dass naturnah gestaltete Gärten eine besondere Bedeutung für Wildbienen besitzen. Ein Forscherteam aus Bristol konnte zeigen, dass Pflanzen in Gärten englischer Städte etwa 85 Prozent der Nektarmenge liefern, die im städtischen Raum überhaupt produziert wird. Die Forscher betonen die Bedeutung privater Hausgärten für Wildbienen und andere Insekten. Des Weiteren sei für die Tiere eine hohe Artenvielfalt bei den Gartenpflanzen wichtig und auch, dass diese den Insekten von Frühling bis Herbst zur Verfügung stehen, damit die Tiere davon profitieren.

Noch mehr Infos und Tipps zum Wildbienenschutz finden Sie auf unserer Wildbienen Webseite:

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Foto oben (Teaser): © Christian Schmid-Egger / DeWiSt – Weidenkätzchen

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Wildbienen Projektwebsite

Wildbiene.org ist unsere Plattform rund um den Wildbienenschutz. Hier halten wir Sie über den Fortschritt unserer Projekte in Hamburg, Berlin und München auf dem Laufenden.

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