Husten bei Hirsch und Hase?
Bekommen auch Wildtiere eine Erkältung? Die Deutsche Wildtier Stiftung kennt die Antwort
„Wer Wildtiere intensiv beobachtet, erkennt: Sie husten, schniefen und haben Triefnasen wie wir“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. Gerade in Notzeiten im Winter, wenn das Futter knapp ist und die Kälte sie quält, ist auch das Immunsystem heimischer Wildtiere schneller angegriffen. Ein schwaches Immunsystem verschlimmert Erkrankungen - aber eine klassische Erkältung wie der Mensch haben Wildtiere nicht.
Wenn Wildschweine niesen und husten, ist die Ursache oft klar: Meist sind ihre Lungen dann von einem Wurm befallen, den sie beim Fressen aufgenommen haben. Rehe „husten“ im Frühjahr häufiger, denn dann leiden sie besonders oft unter Rachenbremsenlarven. Das sind fiese Parasiten, die in der Nase und im Rachenraum der Tiere siedeln und Atembeschwerden hervorrufen. Durch Husten und Niesen versuchen die Rehe, sich von den Quälgeistern zu befreien. Nicht selten verursacht ein Lungenwurmbefall bei Rehen und anderen Wildtieren auch Lungenentzündungen (Bronchopneumonien) durch sekundäre Infektionen. „Bakterien wie Streptokokken, Staphylokokken und Pasteurellen können dann leicht die immungeschädigten Organe wie Lungen- und obere Atemwege befallen und einen dramatischen Krankheitsverlauf auslösen.
Was bei Vögeln wie ein „Schnupfen“ aussieht und sich durch Schleim in den Nasenlöchern bemerkbar macht, kann Geflügelcholera sein. Es handelt sich um eine bakterielle Erkrankung, die mit Atembeschwerden und Lungenentzündungen einhergeht und oft tödlich endet. Vogel-„Grippe“ ist eine Viruserkrankung, die durch Influenzaviren hervorgerufen wird. Sie ist meldepflichtig, denn Vogelgrippe ist eine Zoonose. Das heißt, sie kann vom Tier auf den Menschen übertragen werden.