Winterzählung im Fledermausgarten Gehren
Bericht aus Klepelshagen
Fledermäuse halten Winterschlaf – manche Arten fast ein halbes Jahr lang. Im Herbst fressen sie sich noch dicken Winterspeck an und verpaaren sich. Trächtig werden die Weibchen aber erst im Frühjahr. So lange werden die Spermien der Männchen im Uterus gespeichert. Ab Mitte Oktober suchen die ersten Fledermäuse ihre Winterquartiere auf. Manche Arten, wie die stark gefährdete Mopsfledermaus, sind relativ kälteresistent – sie beziehen ihre Winterquartiere erst bei starkem Frost. Winterschlaf halten die Tiere von November bis März. Nicht nur wegen der Kälte, sondern weil ihre Nahrung – in Deutschland sind das fast ausschließlich Insekten – im Winter nicht verfügbar ist.
Natürliche Winterquartiere für Fledermäuse sind typischerweise Höhlen. Die sind aber in der norddeutschen Tiefebene kaum vorhanden. Deshalb sind Fledermäuse hier auf menschliche Bauwerke angewiesen – etwa Keller, Stollen oder Gewölbe von Brauereien oder alten Gutshäusern, wie es sie zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern gibt. Während des Winterschlafs fahren die Tiere ihre Körpertemperatur stark herunter, Atmung und Herzschlag verlangsamen sich, und sie zehren von ihrem Winterspeck. Jede Störung sollte deswegen vermieden werden. Denn wenn Fledermäuse durch Lärm oder Licht gestört werden, verbrauchen sie zusätzliche Reserven, die ihnen dann am Ende des Winters fehlen könnten.