„Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ geht in die zweite Runde.

Wer sucht mit?

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Wo sind Deutschlands Igel unterwegs, und wo graben Maulwürfe ihre Gänge? Wer vom 17. bis zum 27. Mai einen der Insektenfresser entdeckt, kann dies im Rahmen der bundesweiten Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ melden. Die Sichtungen sollen Wissenschaftlern helfen, ein besseres Bild über die Verbreitung und Gefährdung der beiden Arten zu erhalten. Bislang ist die Datenlage dazu in Deutschland dünn. Das soll sich durch die Fortsetzung des großen Citizen Science Projekts aus dem vergangenen Jahr ändern. Ob ein Igel im Park oder Maulwurfshügel im Garten, ob lebende, tote oder verletzte Tiere – alle Meldungen sind dabei wertvoll.

Derzeit wird der Igel auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der Kategorie „Vorwarnliste“ geführt. Experten befürchten schon lange einen Abwärtstrend beim Tier des Jahres 2024. Der Insektenschwund, die Versiegelung von Grünflächen, der Einsatz von Pestiziden oder von Mährobotern in der Nacht – all dies gefährdet den Lebensraum des Stachelträgers. Es steht daher zu befürchten, dass die Art in naher Zukunft in die Kategorie „Gefährdet“ hochgestuft werden muss.“ Beim Maulwurf, der in der Roten Liste als „Ungefährdet“ geführt wird, ist die Datengrundlage noch schlechter. Bei beiden Tierarten ist nicht sicher, wie ihre Verbreitung in Deutschland ist. Anhand der Zahlen, die nun durch die Aktion hoffentlich eingehen, kann eine langfristige Bestandsentwicklung erfasst werden.

Das erste deutschlandweite Igel- und Maulwurf-Monitoring fand im vergangenen September statt. In diesem Zeitraum wurden rund 4.600 Beobachtungen von Igeln mit 10.590 Individuen sowie 810 Beobachtungen von Maulwürfen mit 2.220 Individuen beziehungsweise ihren Erdhügeln – mehrere Hügel gelten als ein Maulwurfnachweis – gemeldet. Die Artenschützer, die das Citizen Science Projekt begleiten, sind nun gespannt auf die neuen Sichtungen, die unter https://NABU-naturgucker.de/igel und https://www.igel-in-bayern.de/igel-melden/ gemeldet werden können.

Infobox

Neben der Deutschen Wildtier Stiftung beteiligen sich NABU | naturgucker, NABU Bundesverband, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V. und Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) an dem Projekt „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“. Ziel ist, gemeinsam ein langfristiges Monitoring zur Verbreitung und Vorkommen von Igeln und Maulwürfen in Deutschland zu etablieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen eine Bewertung der Bestandssituation ermöglichen, um darauf aufbauend gezielte Artenschutzmaßnahmen zu entwickeln.

Poster der Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“

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    Poster der Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“

    Hier kann das Poster als PDF heruntergeladen werden.

    Autor: Janosch Film & Medien AG, Berlin

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Zwei Igel Foto: imageBroker.com/Kevin Sawford

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