Frühling! Die weißen Schmetterlinge fliegen
Aber: Nicht jeder Weißling ist ein Kohlweißling
Zitronenfalter, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs fliegen schon früh im Jahr, ihre Falter überwintern in frostsicheren Verstecken wie in Schuppenecken, Mauerritzen oder Holzhaufen und nicht - wie andere etwa – als Ei, Raupe oder Puppe in der Erde, unter Laubschichten oder an Pflanzen.
Vor allem weiße Schmetterlinge kann man im Frühling beobachten. „Klar, die kenn ich! Das sind Kohlweißlinge“, denken sich viele. "Doch so einfach ist das nicht, denn es gibt durchaus mehrere Arten von weißen Schmetterlingen, die alle recht häufig sind, aber oft verwechselt werden", sagt Kristin Böhm von der Deutschen Wildtier Stiftung.
Kleiner und Großer Kohlweißling
Die Expertin erklärt die kleinen Unterschiede zwischen den Faltern: "Vielen bekannt sind der Kleine und der Große Kohlweißling. Sie unterscheiden sich etwa, wie der Name schon sagt, in der Größe." Auffallend ist außerdem die wesentlich kräftigere und größere Flügelzeichnung beim Großen Kohlweißling (Pieris brassicae). Mit dem Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae) kann der Grünaderweißling (Pieris napi) verwechselt werden, der in etwa dieselbe Größe hat. Ein gutes Bestimmungsmerkmal ist auch die namensgebende grünlich-graue Äderung auf der Flügelunterseite.
Zitronenfalter
Meist ist der erste Schmetterling, den wir im Frühling fliegen sehen, der Zitronenfalter (Genopteryx rhamni). Dank seiner namensgebenden gelben Flügelfärbung wird er von den meisten Menschen gleich erkannt. Doch bei den gelben Exemplaren handelt es sich nur um die Männchen! Die Weibchen sind so blass gelblich gefärbt, dass sie weiß erscheinen. Wenn die Männchen und die Weibchen ein und derselben Art deutlich unterschiedlich aussehen spricht man von Sexualdimorphismus. In der Größe ähnelt der Zitronenfalter dem Großen Kohlweißling; im Gegensatz zu diesem aber haben die Flügel des Zitronenfalters keine schwarze Zeichnung.
Aurorafalter
Ein weiteres Beispiel für einen Sexualdimorphismus ist der Aurorafalter (Anthocharis cardamines): Seinen Namen verdankt dieser Schmetterling den orangefarbenen Flügelspitzen, die an die römische Göttin der Morgenröte Aurora erinnern. Doch diese Färbung weisen nur die Männchen auf - auch hier sind die Weibchen weiß! Den Aurorafaltern (und zwar beiden Geschlechtern) eigen ist dafür das dunkelgrünliche Fleckenmuster auf der Flügelunterseite. Die Raupen fressen hauptsächlich an Wiesen-Schaumkraut und an Knoblauchsrauke. Alle genannten Arten werden zu den Weißlingen gezählt, obwohl sie nicht alle weiß sind. Neben ihnen gehören noch einige andere Arten zu dieser Familie, wie etwa der Postillon (Colias croceus) und die Goldene Acht (Colias hyale), aber auch der Hochmoorgelbling (Colias palaeno).