Wenn der Birkhahn balzt

Im Mai erscheint der Birkhahn zur spektakulären Tanz-Show, um die Hühner zu betören.
Birkhähne während der Balzzeit. Foto: Holger Duty, piclease

Die Show beginnt mit aufgeplustertem Gefieder und ausgebreiteten Flügel. Zischend und kullernd singt er sein „Liebeslied“ und präsentiert dem Rivalen dabei seine geschwellte Brust, um Stärke zu demonstrieren. Der Tanz in den Mai der Birkhähne ist eine ernste Angelegenheit, denn der Erfolg der Balz ist für die Arterhaltung nicht unerheblich. In der Lüneburger Heide leben heute weniger als 200 Individuen.

Früher ein Allerweltsvogel, heute immer seltener

Nur noch rund 200 Individuen leben in der Lüneburger Heide

„Bis Mitte des zwanzigsten Jahrhundert war das Birkhuhn – Tetrao tetrix - noch ein Allerweltsvogel“, sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung, „heute ist der Charaktervogel der Moore und Heidelandschaften vom Aussterben bedroht.“ Durch die Entwässerung der Moore und die Aufforstung großer Heideflächen verlor das Birkhuhn buchstäblich an Boden. „Nur durch intensive Pflegemaßnahmen lassen sich die letzten geeigneten Biotope für Birkhühner erhalten“, erläutert Kinser. Die Deutsche Wildtier Stiftung hatte das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover - kurz ITAW - damit beauftragt, eine Übersicht der bisher geleisteten Pflegemaßnahmen in der Heide zusammenzustellen. Das Ergebnis liegt nun vor.

Heideflächen als Trittsteinbiotope

Spezielle Pflegemaßnahmen sichern den Lebensraum

„Für den Erhalt der letzten Birkhühner werden sehr viele Anstrengungen unternommen“, sagt Dr. Egbert Strauß, wissenschaftlicher Leiter des Projektes am ITAW. Besonders wichtig ist das Offenhalten der Kernlebensräume. „Auf den großen Truppenübungsplätzen sorgt die Nutzung dafür, dass Heideflächen nicht von Wald besiedelt werden“, so Strauß weiter. Im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide muss diese Arbeit von Hand erledigt werden. Selbst in einigen Forstämtern wurden kleinere Waldflächen gerodet, damit sich dort wieder Heideflächen als Trittsteinbiotope zwischen den größeren Vorkommen der Birkhühner entwickeln können. Da die scheuen Bodenbrüter aber mindestens 300 Meter Abstand zum nächsten Waldrand einhalten, müssen diese groß genug sein.
Der Tanz der Birkhähne dauert in der Lüneburger Heide noch bis Ende Mai. Wenn der Tanz in den Mai erfolgreich war, brütet die Henne danach in einer einfachen Erdmulde etwa acht braun gesprenkelte Eier aus. Die Nestflüchter sind schon nach 14 Tagen flugfähig.

Die neue Studie „Schutz des Birkhuhns in der Lüneburger Heide“ finden Sie hier.

Die Hennen treffen die Partnerwahl

Die Hennen treffen die Partnerwahl und suchen sich auf dem Balzplatz den ranghöchsten Platzhahn aus. Über die Rangstellung eines Hahns entscheidet in der Regel das Alter. Birkhühner leben polygam, der Hahn beteiligt sich nicht an der Aufzucht der Jungen. Die Küken sind auf Insekten als Nahrung angewiesen.

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Fotoquelle: Piclease / Manfred Nieveler

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