Frost-Alarm! Was macht ein Maulwurf, wenn es friert?

Deutsche Wildtier Stiftung: Heimische Erdbewohner überleben auch bei Bodenfrost

Maulwurf
Hat der Winter Deutschland im Griff, sorgen wir Menschen uns um die Wildtiere "da draußen". Aber die kommen meist sehr gut allein zurecht! Wildtiere verlangsamen bei Eis und Schnee ihre Aktivität und werden so zu echten Energiespar-Profis. So wie der Maulwurf, der keinen klassischen Winterschlaf hält. Maulwürfe legen sich im Erdreich eigene Kühlkammern an und sammeln dort Nahrung für den Winter.

Bei Bodenfrost bleiben Erd-, Bau- und Straßenarbeiten oft liegen: Für viele Bauarbeiter gibt es dann im Winter Schlechtwettergeld! Auch der Maulwurf stößt bei Bodenfrost in oberen Erdschichten schnell an seine eisige Grenze. Doch der tierische Profi in punkto Erdarbeiten hat eine Lösung parat: Er gräbt sich einfach in tiefere Schichten vor.
Während er bei normalen Bodenverhältnissen seine Gänge in zehn bis 20 cm Tiefe anlegt, verlagert er seine Bautätigkeiten bei Frost in Bereiche zwischen 50 bis 60 cm. So tief dringt der Frost nicht vor.

Der Maulwurf senkt im Winter Atemfrequenz und Körpertemperatur

Das agile, aber nahezu blinde Säugetier verlangsamt bei Kälte zwar seine Aktivität, senkt Atemfrequenz und Körpertemperatur, aber einen klassischen Winterschlaf hält der Maulwurf nicht. „Er spart lediglich Energie, denn im Winter muss er mit seinen Vorräten sorgsam umgehen“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. In der eigens angelegten Nahrungskammer im Erdboden hat er lebende Regenwürmer und andere fressbare Bodenbewohner wie Larven und Insekten gehortet. Damit seine winterliche Hauptspeise schön frisch bleibt, wurden die Würmer vom Maulwurf mit einem Biss in den vorderen Abschnitt des Körpers „gelähmt“. „Bewegungsunfähig liegen sie in seiner kühlen Speisekammer, bis sie gefressen werden“, so Goris.
Bei Bodenfrost verkriechen sich auch Regenwürmer normalerweise tief in die Erde, um frostfreie Schichten zu erreichen. Dort fallen sie dann häufig in eine Art Kältestarre: „Für den Maulwurf ist diese tierische Tiefkühlkost neben den eingelagerten Würmern ein willkommener Happen."

Maulwurf-im-Garten

Im Frühling beginnt die Paarungszeit

Ist der Winter vorbei und steht der Frühling vor der Tür, möchte sich der Maulwurf, der sonst als Einzelgänger lebt, paaren. Das tut er in der Regel nur einmal im Jahr. Gartenbesitzer haben im Wonnemonat Mai die besten Chancen, einen Maulwurf einmal live in Action zu sehen! Denn damit die Kinderstube schön weich und gemütlich wird, polstern die Alten das Nest mit Laub und Gras aus. Um an das Baumaterial zu gelangen, müssen die Maulwürfe an die Oberfläche krabbeln. Wer Geduld hat und sich auf die Lauer legt, kann den Wühler vielleicht entdecken ... Die jungen Maulwürfe verlassen nach rund 5 Wochen das Nest, werden geschlechtsreif und gründen ihr eigenes Revier. Übrigens: Maulwürfe sind in vielen Gärten nicht gern gesehen. Schade: Denn gerade diese Tiere sind ein Indikator dafür, dass der Boden gesund ist und viel tierische Nahrung enthält, darunter auch Pflanzenschädlinge, die dem Maulwurf bestens schmecken.

Schon gewusst?

Beim Graben mit seinen schaufelartigen Grabkrallen kann der Maulwurf ein Vielfaches seines eigenen Körpergewichts an Erde bewegen!

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