Von den Feldern in die Lager

Bericht aus Klepelshagen

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Sommerzeit ist Erntezeit. Auf Gut Klepelshagen, dem ökologischen Modellbetrieb der Deutschen Wildtier Stiftung, bedeutet das aktuell: viel Arbeit. Es gilt schließlich, eine Fläche so groß wie rund 1.000 Fußballfelder abzuernten und Getreidearten wie Roggen, Weizen, Dinkel und Hafer in die Lager zu fahren. Ein neuer Mähdrescher hilft dabei.

In Klepelshagen läuft die Ernte aktuell auf Hochtouren. Jeder Sonnenstrahl wird genutzt, um das unterschiedlichste Getreide vom Feld in die Lager zu holen. In Klepelshagen bauen wir die klassischen Getreidearten im ökologischen Landbau Roggen, Weizen und Dinkel an. Sie werden später zu Mehl gemahlen. Den Hafer von unseren Feldern verarbeiten unsere Abnehmer zu Flocken oder Babynahrung. Darüber hinaus gibt es auch einige Spezialkulturen wie den Lein. Aus seinen Samen produziert die Dr. Johanna Budwig GmbH im Vertragsanbau hochwertiges Leinöl. Die farbenfrohe Blüte des Leins beschert uns übrigens gerade ein spektakuläres Bild auf den Feldern und lädt zu einer „Fahrt ins Blaue“ ein – die bekannte Redensart rührt genau von dieser Pflanze.

Erholungspause für den Boden

Um dem Boden etwas Gutes zu tun, bauen wir als Viehfutter Erbsen und Lupinen an. Diese sogenannten Leguminosen können Stickstoff aus der Luft binden und – über kleine Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln – im Boden hinterlassen. So versorgen sie sich selbst und auch die Folgefrüchte mit Stickstoff. Das können auch unser Klee und die Luzerne, die jährlich auf etwa 25 Prozent der Ackerfläche angebaut werden, um dem Boden eine Pause zu gönnen und gleichzeitig unsere Rinder mit Futter zu versorgen.

Um all das zu ernten, brauchen wir einen leistungsfähigen Mähdrescher. In Klepelshagen gibt es seit dieser Saison eine neue Maschine. Mit ihrer Hilfe schaffen wir die Arbeit auf der 700 Hektar großen Druschfläche (das sind rund 1.000 Fußballfelder) in gut 25 Tagen. Da so eine effiziente Maschine den Wert eines Einfamilienhauses hat, haben wir uns für eine dreijährige Miete entschieden. So können wir die neueste Technik zuverlässig nutzen und Ausfallzeiten minimieren.

Der neue Mähdrescher im Einsatz

Der neue Drescher im Einsatz

Gut Klepelshagen

Gut Klepelshagen – Wirtschaften mit der Natur

Auf Gut Klepelshagen zeigt die Deutsche Wildtier Stiftung, wie ein Leben und Wirtschaften mit der Natur funktionieren kann.

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Futterernte für Frühaufsteher

Futterernte mit Frühaufstehern, Kitz und Hase

Jedes Jahr müssen auf unserem Gut Klepelshagen rund 200 Hektar sogenanntes Ackerfutter, ein Gemisch aus verschiedenen Kleearten, Luzerne und Weidelgras, gemäht und in das Fahrsilo gefahren werden. Um dabei den Nachwuchs von Bodenbrütern, Hasen und Rehen zu schützen, der oft zwischen den Pflanzen liegt, haben wir den 20. Juni als frühestmöglichen Schnitttermin festgelegt. Dann sind Küken, Junghasen und Rehkitze schon so mobil, dass sie vor dem Mähwerk flüchten können. Aber wir tun noch mehr.

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