Wie überwintern eigentlich Frösche?

Amphibien bereichern jeden Garten. Frösche lieben feuchte Erdlöcher, Kröten mögen Komposthaufen

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Was nutzen Amphibien im Kleingarten? Wie siedelt man sie an, was brauchen sie, um sich wohl zu fühlen – und wie überstehen Frösche oder Kröten den Winter? Diese und andere Fragen beantwortet Manuel Pützstück von der Deutschen Wildtier Stiftung.

Grasfrösche wollen nicht geküsst werden. Aber gegen ein gemütliches Ganz-Jahres-Plätzchen in Ihrem Garten haben sie nichts einzuwenden! Schon ein gut gepflegter Komposthaufen, ein paar dicke Laubschichten auf den Beeten und oder kleiner Teich reichen aus, um Amphibien glücklich zu machen. Von ihrer Anwesenheit profitieren Gärtner: So ist die heimische Erdkröte ein guter Verbündeter im Kampf gegen Schneckenfrass - sie verspeist sogar die für andere Tiere so bitter schmeckenden Nacktschnecken. Grasfrösche vernaschen mit Vorliebe kleinere Schnecken, Würmer, Käfer und Spinnen. Jetzt im Winter brauchen die Tiere ein möglich feuchtes, aber geschütztes Plätzchen.

Frösche fallen in die Winterstarre

„Amphibien sind wechselwarme Tiere“, erklärt Manuel Pützstück von der Deutschen Wildtier Stiftung. „Ihre Köpertemperatur passt sich der Außentemperatur an.“ Bereits bei einer Außentemperatur von unter zehn Grad können sich Amphibien nicht mehr bewegen. Sinken die Temperaturen dann noch weiter, sind wind- und frostgeschützte Verstecke wie ein Komposthaufen, Hohlräume unter Baumwurzeln oder Mauerspalten dringend notwendig. „Hier fallen Amphibien in die Kältestarre. Sie wenden damit einen uralten Überlebenstrick ihrer Art an. Der Stoffwechsel wird drastisch runtergefahren, alle Körperfunktionen dabei nahezu auf null gestellt“, sagt der Experte. In diesem starren Zustand verharren die Tiere, bis der Frühling endlich wieder seine warmen Strahlen schickt.

Stark gefährdet: Rot- und Gelbbauchunke

Nahe „Verwandte“ haben Frösche und Kröten auf dem ganzen Erdball. Weltweit gibt es etwa 6000 Amphibienarten. Die Schleichenlurche oder Blindwühlen bilden dabei die kleinste Ordnung in der Klasse. Sie leben nicht in Deutschland. Es folgen die bei uns heimischen Ordnungen der Schwanzlurche (Salamander, Molche) und die der Froschlurche (Frösche, Kröten, Unken). „Rund die Hälfte dieser Amphibienarten stehen in Deutschland auf der Roten Liste. So werden etwa die Rotbauch- und Gelbbauchunke als stark und der Laubfrosch als gefährdet eingestuft“, sagt Pützstück. Amphibien legen ihre Eier in stehenden Gewässern ab. Statt einer Kalkschale schützt eine Schleimschicht den Nachwuchs. Frösche und Kröten haben keine starken Lungen. Darum atmen sie über die Haut und durch Schluckbewegungen. Auf diese Weise schaffen es beispielsweise Frösche, die Winterstarre sogar auf dem Grund eines Teiches zu überstehen. Die Sauerstoffaufnahme im Wasser erfolgt dann über die Haut.

Artenbestimmung: Schwanzlurch oder Froschlurch??

Schwanzlurche besitzen einen langgestreckten Körper, einen Schwanz, kurze Beine und bewegen sich schlängelnd fort. Zu ihnen gehören die Salamander und die Molche. Bekannte Vertreter: der Feuersalamander, mit bis zu 20 cm Länge Deutschlands größter heimischer Schwanzlurch und die größte heimische Molchart, der Kammmolch mit rund 18 cm Länge. Froschlurche weisen lediglich während ihrer Larvenzeit im Wasser einen Schwanz auf. Mit ihrer Entwicklung zum Landtier wird der Schwanz zurückgebildet. Mit ihren deutlich längeren Hinterbeinen als Vorderbeinen bewegen sie sich meist hüpfend voran. Die meisten Froschlurche bezeichnen wir als „Frösche“. Aber auch Kröten und Unken gehören dazu.

Schon gewusst? Imposante Lurch-Rekorde

Beeindruckend: Ein männlicher Laubfrosch kann mit seiner Schallblase, die als Resonanzverstärker dient, während der Paarungszeit Töne bis zu 90 Dezibel produzieren. Damit ist er ungefähr so laut wie ein vorbeifahrender Lastwagen. Als Sprungkünstler schafft er bis zu einen Meter und mehr. Eine Erdkröte kann in der Wildnis bis zu 12 Jahren alt werden. Ein Erdkrötenweibchen legt im Frühjahr bis zu 6000 Eier in so genannten Laichschnüren in Gewässern ab.