Trauerseeschwalbe – Brutinseln als letzte Rettung
Die Trauerseeschwalbe ist in Deutschland extrem bedroht. Auf einem renaturierten Gewässer schaffen wir jedes Jahr künstliche Nisthilfen an und betreuen so die größte künstliche Brutkolonie für Trauerseeschwalben in Mecklenburg-Vorpommern.
Vor etwa 18 Jahren begann mit der Renaturierung des Hinterwiesenweihers in Klepelshagen eine Erfolgsgeschichte. Um mehr landwirtschaftliche Fläche zu gewinnen wurde das Gewässer in früheren Jahren trockengelegt. Erst nach der Übernahme der Fläche durch die Deutsche Wildtier Stiftung wurde das Gewässer wieder renaturiert, also in einen ursprünglichen Zustand versetzt. Mit der Zerstörung der alten Entwässerungsrohre konnte sich ein neuer Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Auch die hoch bedrohte Trauerseeschwalbe mit ihren nur noch rund 150 bis 200 Brutpaaren in Mecklenburg-Vorpommern profitiert davon.
Das Nisthilfenprojekt
Trauerseeschwalben bauen ihre Nester normalerweise auf einer sehr selten gewordenen Wasserpflanze: der Krebsschere. Die künstlichen Brutinseln der Deutschen Wildtier Stiftung auf dem Hinterwiesenweiher dienen als Ersatz für die Pflanze. Die „schwimmenden Inseln“ bestehen aus Repotex-Matten und wirken wie kleine Rettungsboote. Die Ruhe am Brutplatz auf dem Wasser, die wildtierfreundliche Landwirtschaft und die sich daraus ergebende hohe Nahrungsverfügbarkeit, etwa durch viele Insekten, sind beste Vorrausetzungen für erfolgreiche Brutphasen der Trauerseeschwalben.
Und auch die seltene Krebsschere bauen die Mitarbeiter am Hinterwiesenweiher wieder an - damit sich Trauerseeschwalben-Brutpaare der in Klepelshagen noch mehr heimisch fühlen.
Die Ergebnisse
Das künstliche Nisthilfenangebot wurde jedes Jahr durch Spenden erweitert. Es wird ein umfangreiches Monitoring durchgeführt. Zahlen zeigen, dass die Arbeit der Deutschen Widltier Stiftung Erfolg hat: In Klepelshagen sind seit dem neunjährigen Bestehen der Kolonie insgesamt 269 Jungvögel aus geflogen. Weitere Anstrengungen, wie das Fernhalten von Fressfeinden (etwa Waschbär, Mink oder Marderhund), sind ebenfalls nötig um die Kolonie in Klepelshagen langfristig zu schützen.