Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus), den meisten Menschen einfach als Igel bekannt, ist das Tier des Jahres 2024. Die Deutsche Wildtier Stiftung will mit dieser Wahl auf den Stachelträger aufmerksam machen, der auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der „Vorwarnliste“ geführt wird.
Der Igel ist in ganz Deutschland verbreitet. Sein ursprünglicher Lebensraum waren Heckenlandschaften, feuchtes Grasland und offene Laubwälder. Igel brauchen kleinteilige Strukturen wie Gebüsche und Gehölze, in denen sie ausreichend Futter und Versteckmöglichkeiten finden. Diese Bedingungen bot ihnen lange auch die vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft, die früher noch abwechslungsreich gegliedert war. Heute aber sieht es auf dem Land immer eintöniger aus, und die Stacheltiere sind häufiger in Siedlungsbereichen mit Gärten und Grünanlagen anzutreffen. Inzwischen gibt es in Städten bis zu neunmal so viele Igel wie auf dem Land. Doch auch hier lauern Gefahren: Viele Igel sterben durch Unfälle mit Autos oder werden durch Mähroboter verletzt.
Erkennungsmerkmal des Igels ist sein braunes Stachelkleid mit den hellen Spitzen. Bei Gefahr kann er sich einrollen, um sich mit den Stacheln vor Feinden oder Stürzen zu schützen. Weniger bekannt ist, dass er auch gut schwimmen kann und ein feines Gehör hat.
Der Igel ist hauptsächlich nachtaktiv und legt bei der Suche nach Futter oft mehrere Kilometer pro Nacht zurück. Er ernährt sich von verschiedenen bodenlebenden Organismen wie Regenwürmern und von Insekten wie Ohrwürmern, Käfern oder Schmetterlingsraupen. Seine Beute spürt er mit seinem guten Geruchssinn auf. Auch Feinde und Artgenossen kann er damit auf größere Distanz wahrnehmen.
Im Herbst bereitet sich der Igel auf den Winterschlaf vor: Er frisst sich eine Fettreserve an, um die kalten Monate zu überstehen. Ab Oktober sucht er sich ein geschütztes Versteck, wie einen Laubhaufen oder einen Hohlraum, in dem er ungestört Winterschlaf halten kann. Was die meisten Menschen nicht wissen: Ab und zu unterbricht der Igel seinen Winterschlaf und fährt seinen Stoffwechsel hoch, zum Beispiel um zu urinieren oder sein Nest zu wechseln.
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