Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist das Tier des Jahres 2025. Der Alpenbewohner ist in Deutschland nur in Höhenlagen ab 1.300 Metern anzutreffen und wird auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands als „extrem selten“ geführt. Er bewohnt die Bereiche an der Baumgrenze, wo er zwischen Gebirgsweiden und schützender Vegetation wechseln kann. Wichtig ist dabei, dass er immer genug Deckung sowie Gräser und Kräuter als Nahrung findet.
Der Alpenschneehase ist eng mit dem Feldhasen (Lepus europaeus) verwandt. Er ist aber kleiner und hat kürzere Ohren. Eindeutig zu erkennen ist er an seiner durchgehend weißen Blume – so bezeichnet man den Schwanz. Durch seinen alljährlichen Fellwechsel hat sich der Alpenschneehase an den Lebensraum im Gebirge angepasst. Im Sommer ist sein Fell braun, im Winter weiß. Das Winterfell dient nicht nur zur Tarnung im Schnee, es schützt auch vor niedrigen Temperaturen: Die weißen Haare sind mit Luft gefüllt und isolieren so besser gegen Kälte. Die breiten, stark behaarten Pfoten des Alpenschneehasen geben ihm guten Halt, wenn er auf dem Schnee läuft.
Als überwiegend nacht- und dämmerungsaktives Tier macht der Alpenschneehase es Fressfeinden wie dem Steinadler schwer. Doch durch den Klimawandel hat er einen großen Nachteil: Wegen der Erderwärmung fällt der Schnee in manchen Gegenden der Alpen immer später oder schmilzt früher. Das Fell des Hasen ist aber den ganzen Winter über weiß. So ist er auf schneefreien Flächen leicht zu entdecken. Eine Gefahr für die Art ist auch die Konkurrenz durch Feldhasen, der wegen des Klimawandels in höhere Lagen vordringt. Dort kommt es vor, dass sich Feldhasen-Männchen mit Alpenschneehäsinnen paaren und Nachkommen zeugen. Diese Hybride werden im Alpenraum immer häufiger.