Unser Nationales Naturerbe
Vielfalt für nachfolgende Generationen erhalten
Das Nationale Naturerbe Deutschlands umfasst etwa 164.000 Hektar Wald, Moor und Offenland, die nach der Wiedervereinigung von der Privatisierung ausgenommen wurden. Die Flächen wurden früher unter anderem militärisch genutzt oder lagen an der innerdeutschen Grenze („Grünes Band“). Viele dieser Gebiete sind aufgrund ihrer Vergangenheit weder von öffentlichen Straßen durchzogen noch durch Siedlungen unterbrochen. Auch intensive Land- und Forstwirtschaft gab es dort nicht. Deshalb sind die Flächen des Nationalen Naturerbes besonders wertvoll für den Naturschutz. Das zeigt sich auch daran, dass ein großer Teil in Nationalparks, europäischen Schutzgebieten oder Biosphärenreservaten liegt. Das Nationale Naturerbe ist aber keine Schutzgebietskategorie wie beispielsweise das Naturschutzgebiet.
Die Bundesregierung hat der Deutschen Wildtier Stiftung seit 2007 elf NNE-Flächen im Nordosten Deutschlands mit insgesamt rund 3.700 Hektar übertragen. Die Natur hat dort absoluten Vorrang. Die Gebiete sollen für nachfolgende Generationen als Orte der biologischen Vielfalt erhalten werden.
Rund zwei Drittel unserer NNE-Flächen sind von Wäldern bedeckt, in denen bis zu 200 Jahre alte Eichen und Buchen wachsen. Diese einzigartigen Areale bieten vielen gefährdeten oder seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Störungsempfindliche Vögel wie der Kranich, der bedrohte Schreiadler, der Schwarzstorch oder der Rotmilan brüten hier, und verschiedene Spechtarten zimmern ihre Baumhöhlen. Auch Biber, Fischotter, Fledermäuse und viele weitere Tierarten leben in diesen Refugien.
Neuigkeiten aus unserem Nationalen Naturerbe
Die Deutsche Wildtier Stiftung hat sich gegenüber dem Bundesumweltministerium vertraglich zur Einhaltung naturschutzfachlicher Kriterien auf den Flächen des Nationalen Naturerbes verpflichtet:
- Wir verzichten auf die Nutzung naturnaher Wälder. Naturferne Forste wandeln wir bis 2038 in möglichst arten- und strukturreiche Wälder mit heimischen Baumarten und wertvollen Waldinnen- und -außenrändern um.
- Wir verbessern den Wasserhaushalt und die Gewässerqualität in Mooren, Brüchen und Auwäldern.
- Wir erhalten und pflegen wertvolle Offenlandlebensräume wie Trockenrasen und Feuchtgrünland.
- Wenn wir Gebiete forst-, fischerei- oder landwirtschaftlich nutzen, nehmen wir Rücksicht auf die dort angestrebten naturschutzfachlichen Ziele.