Unsere Land- und Forstwirtschaftsflächen
Flächennutzung und Naturschutz Hand in Hand
Die größten Flächennutzer in Deutschland sind die Land- und Forstwirte. Sie produzieren auf rund 80 Prozent des Bundesgebiets Rohstoffe für unser tägliches Leben. Diese Zahl macht deutlich, dass der Natur- und Artenschutz mit der Land- und Forstwirtschaft zusammenarbeiten muss. Wie das gelingen kann, zeigen wir an unseren Wirtschaftsstandorten.
Auf den Stiftungsflächen Alte Fahrt, Bredenfelde, Eggersmühlen, Fintel und Gut Klepelshagen – insgesamt rund 4.000 Hektar – verzahnen wir den Natur- und Artenschutz mit der Land- und Forstwirtschaft. Wir betreiben ökologischen Landbau und nachhaltige Forstwirtschaft in Eigenregie oder verpachten unsere Flächen zur Bewirtschaftung unter Naturschutzauflagen an lokale Landwirte. An unseren Wirtschaftsstandorten gibt es aber auch Bereiche, in denen wir komplett auf eine Nutzung verzichten.
Neuigkeiten von den wildtierfreundlichen Land- und Forstwirtschaftsflächen
Maßnahmen unserer wildtierfreundlichen Landwirtschaft
- Wir schützen bodenbrütende Vogelarten, indem wir Grünlandflächen erst spät im Jahr mähen und bei der Mahd eine Mindesthöhe von zehn Zentimetern einhalten.
- Wir lassen unser Grünland im April beziehungsweise Mai nicht mehr walzen und schleppen. Auch dadurch schützen wir Bodenbrüter.
- Ackerflächen lockern wir mit Blühstreifen auf, in denen Rebhühner und Hasen, aber auch viele Insekten Nahrung finden.
- Am Rand von Gewässern lassen wir auf unseren Ackerflächen bis zu zehn Meter breite Schutzstreifen unbewirtschaftet. Gesetzlich vorgeschrieben sind nur fünf Meter. Randstreifen sind von großer Bedeutung für die Gewässerqualität und die Artenvielfalt.
- Wir verwenden kein gentechnisch verändertes Saat- und Pflanzgut.
- Entwässerungsmaßnahmen sind auf unseren Flächen nicht erlaubt. Im Gegenteil: Wo es möglich ist, versuchen wir, Wasser in den Flächen zu halten.
Maßnahmen unserer wildtierfreundlichen Forstwirtschaft
- Wir erhöhen den Totholzanteil in unseren Wäldern. Das kommt Vögeln, Käfern, Insekten und Fledermäusen zugute.
- Der Holzeinschlag ist auf unseren Flächen geringer als in konventionell bewirtschafteten Wäldern.
- In monotonen Waldbeständen mit vielen gleichaltrigen Bäumen schaffen wir lichte Bereiche. So entwickeln sich arten- und strukturreiche Mischwälder.
- Wo es möglich und notwendig ist, soll der Waldumbau durch Naturverjüngung erfolgen, also durch die natürliche Fortpflanzung der Bäume. Zusätzlich pflanzen wir Baumarten, die am Standort heimisch sind. Nicht-autochthone Arten wie Douglasie, Roteiche oder Esskastanie schließen wir bei der künstlichen Waldverjüngung aus.
- Wildschutzzäune setzen wir nur im Ausnahmefall ein, zum Beispiel wenn wir sehr seltene Baumarten pflanzen.
- Wir jagen, damit weniger junge Bäume vom Wild gefressen werden und unser Wald sich schneller verjüngen kann. Gleichzeitig bieten wir den Tieren großzügige Rückzugsräume an und schränken unsere Jagdzeiten freiwillig ein.
- Wir gestalten Waldinnen- und außenränder sowie kleine Lichtflächen. Dort können sich typische Pionierbaumarten wie Birke, Zitterpappel oder Weiden ansiedeln. Diese Bereiche sind Lebens- und Nahrungsraum für Vögel, Insekten und Säugetiere.
Mit regelmäßigen Untersuchungen dokumentieren wir, ob und wie sich unsere Bewirtschaftungsauflagen auswirken. Wir überwachen zum Beispiel die Bestände von Brutvögeln und Schmetterlingen und erfassen Orchideen.