Stiftung
Die Deutsche Wildtier Stiftung stellt sich vor.
Das Leitbild der Deutschen Wildtier Stiftung
Das Leitbild der Deutschen Wildtier Stiftung formulierte unser Gründer Haymo G. Rethwisch (1938 – 2014) so:
„Wir sind Deutschlands nach unternehmerischen Prinzipien geführte, private gemeinnützige Stiftung, die die heimischen Wildtiere und ihre Lebensräume fördert und schützt. Wir geben Natur und Wildtieren eine Stimme.
Wir wollen die Menschen für die Schönheit und Einzigartigkeit der heimischen Wildtiere faszinieren und begeistern. Denn nur was der Mensch schätzt, schützt er auch.
Wir wollen der Naturentfremdung entgegenwirken, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen als den Verantwortlichen von morgen.
Wir wollen Wildtiere schützen und zeigen, dass Schutz und Nutzung der Landschaft sich nicht ausschließen müssen.
Wir wollen zu einer maßgeblichen Kraft in Deutschland im Wildtierschutz werden und auch zu einer bevorzugten Anlaufstelle für Schutz- und Forschungsprojekte sowie für Politik und Wirtschaft.“
Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung verdankt ihre Gründung dem Hamburger Unternehmer und Stifter Haymo G. Rethwisch (1938 – 2014). Sie ist heute eine relevante Stimme des Naturschutzes in Deutschland. Rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten in Hamburg, Berlin und auf unserem Gut Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern setzen sich für den Erhalt und die Schaffung von Lebensräumen für heimische Wildtiere ein. Artenschutzprojekte gehören ebenso zu ihren Aufgaben wie wildtierfreundliche Landwirtschaft sowie Naturbildung für Kinder und Erwachsene.
WAS TUN WIR KONKRET?
Die Arbeit der Deutschen Wildtier Stiftung erstreckt sich auf vier Bereiche, wir sprechen von den vier Säulen der Stiftung.
- Wildtiere vor dem Aussterben bewahren
- Lebensräume erhalten und schaffen
- Konflikte zwischen Wildtieren und Menschen lösen
- Menschen für Natur und Wildtiere begeistern
Die erste Säule umfasst den klassischen Artenschutz. Wir initiieren Projekte, um heimische Wildtiere vor dem Aussterben zu bewahren. Mitarbeiter der Deutschen Wildtier Stiftung kümmern sich darum, dass Feldhamster, Schreiadler, Luchs und viele andere Tierarten in Deutschland nicht verloren gehen. Dabei binden wir die Verantwortlichen aus Politik, Land- und Forstwirtschaft sowie der Jagd ein.
Neben bekannten Säugetieren oder Vögeln, für die wir wissenschaftlich gestützte Artenschutzmaßnahmen durchführen, blicken wir auch auf die kleinen, unscheinbaren Arten, deren Verschwinden oft kaum bemerkt wird. So erstellten unsere Experten gemeinsam mit der Hamburger Umweltbehörde die erste Rote Liste der Hansestadt für Wildbienen. Dadurch weiß man endlich, wie es um seltene Wildbienenarten steht.
Die zweite Säule umfasst das Sichern ökologisch wertvoller Lebensräume, denn Artenschutz ohne Biotopschutz ist sinnlos. Die Deutsche Wildtier Stiftung kauft Wälder, Moore, Wiesen und Ackerland, um dort Naturschutz ohne Kompromisse umzusetzen. Über 7.200 Hektar vorwiegend in Nord- und Ostdeutschland werden mittlerweile von uns im Sinne des Naturschutzes betreut. Dieses „Wildtierland“ wird ganz unterschiedlich gepflegt, je nachdem, welche Arten dort vorkommen. Wir wandeln monotone Fichtenplantagen in naturnahe Wälder um, pflanzen Hecken, halten Heiden offen, praktizieren wildtierfreundliche Land- und Forstwirtschaft – und manchmal überlassen wir die Natur auch einfach sich selbst. So bewahren wir wertvolle Naturgebiete, welche die Stiftung selbst erworben hat, und solche, die sie von der Bundesregierung übertragen bekam (NNE-Flächen).
Ein besonderer Ort ist das stiftungseigene Gut Klepelshagen. Nach dem Motto „Leben und Wirtschaften mit der Natur“ erbringen wir dort auf über 2.500 Hektar Acker, Grünland und Wald den Beweis, dass Land- und Forstwirtschaft Rücksicht auf Wildtiere nehmen können und trotzdem ökonomisch erfolgreich bleiben.
Das Thema Konflikte zwischen Wildtieren und Menschen bildet unsere dritte Säule. Die Deutsche Wildtier Stiftung ergreift Partei: Wir stehen auf der Seite der Wildtiere. Es darf nicht sein, dass an Windkraftanlagen jährlich Hunderttausende Vögel und Fledermäuse verenden. Es darf auch nicht sein, dass in manchen Bundesländern Rothirsche und Gämsen wie Schädlinge bekämpft werden, weil der Holzertrag einziges Ziel der Forstwirtschaft ist.
Die vierte Säule steht für unser Ziel, Menschen zu begeistern. Denn Naturschutz kann nur dann wirkungsvoll sein, wenn große Teile der Bevölkerung ihn auch wollen. Ein wirkungsvolles Mittel, um Menschen für den Naturschutz zu gewinnen, ist der Film. Deshalb unterstützen und fördern wir den deutschen Naturfilm und haben 2019 auch selbst einen Film („Die Wiese – Ein Paradies nebenan“ von Jan Haft) in die Kinos gebracht.
Zur Bildung gehört auch Forschung. Alle zwei Jahre verleiht die Deutsche Wildtier Stiftung einen hoch dotierten Preis an Wissenschaftler, die Wildtiere erforschen.
Damit Kinder und Jugendliche lernen, die Natur vor der eigenen Haustür zu entdecken, schaffen wir Naturbildungsangebote. So kooperieren wir beispielsweise mit Wald- und Naturkindergärten in ganz Deutschland, unterstützen Lernwerkstätten für Kinder aus benachteiligten Familien und entwickeln eigene Bildungsmaterialien.
2016 eröffnete auf Initiative von Alice Rethwisch, der Vorsitzenden des Kuratoriums der Deutschen Wildtier Stiftung, das Haus Wildtierland in Gehren, ganz in der Nähe des Gutes Klepelshagen. Haus Wildtierland wird von der Natur Erleben gGmbH betrieben und bietet Gastlichkeit, Bildungsprogramme und Freizeitaktivitäten für alle Menschen, die die Natur lieben. Es ist eingerichtet und ausgestattet für Familien, Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen, Tagungen und Seminare.