Eichelhäher

Der Wächter des Waldes

Eichelhäher
Fotoquelle: Arco Images / Stephen Dalton

Bestand in Deutschland:

650.000 Brutpaare

Bestandstrend:

Zunahme

Die Bestände nehmen zu.

Stabil

Die Bestände sind stabil.

Abnahme

Die Bestände nehmen ab.

Unbekannt

Keine Angabe zum Bestandstrend möglich.

Einleitung

Der Eichelhäher (Garrulus glandarius) ist mit seinen leuchtend blauen Gefiederpartien an den Flügeln der farbenfroheste unserer heimischen Rabenvögel. Mit seinem unverkennbaren Warnruf macht der Eichelhäher Artgenossen und andere Tiere auf einen kommenden Feind aufmerksam. Er legt Wintervorräte an, die er trotz seines ausgezeichneten Gedächtnisses aber nicht alle wiederfindet. Somit sorgt der Eichelhäher für die Verbreitung der Bäume.

Fakten

Wissenschaftlicher Name

Garrulus glandarius

Eichelhäher: Alter

bis zu 17 Jahre

Eichelhäher: Gewicht

etwa 170 g

Der Eichelsammler

Der Eichelhäher kann bis zu zehn Eicheln in seinem Kehlsack transportieren – und eine zusätzliche im Schnabel. Auf diese Weise trägt er bis zu 3.000 Eicheln (entspricht etwa 15 kg) als Wintervorrat zusammen.

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Warnruf

© Musikverlag Edition AMPLE

Nahrung

  • Insekten

  • Baumfrüchte

  • Beeren

  • Kleinsäuger

Feinde

Habicht Sperber Marder Wanderfalke

Größe

EichelhäherMerkmale

Der etwa taubengroße Eichelhäher gehört wie Saat- und Aaskrähe, Kolkrabe, Dohle und Elster zu den Rabenvögeln. Mit seinem kräftigen Schnabel kann er bestens
Eicheln, Haselnüsse und Ähnliches öffnen. Unverwechselbar machen ihn die leuchtend blau-schwarz gestreiften Arm- und Handdecken.

EichelhäherGefieder

Bei einer überwiegend rötlich-grauen Grundfarbe ist die Oberseite des Kopfes deutlich heller gefärbt. Die weißlichen Federn mit den schwarzen Streifen können bei Erregung zu einer Haube aufgestellt werden. Vom Schnabel aus verlaufen kräftige schwarze Bartstreifen. Besonders auffällig sind die Flügel gefärbt: Die Federn, Hand- und Armdecken der Flügel sind an den Außenkanten leuchtend blau gefärbt und weisen eine schwarze Bänderung auf. Zwischen den Geschlechtern gibt es keine sichtbaren Unterschiede.

EichelhäherStimme

Der charakteristische Warnruf des Eichelhähers – ein lautes, durchdringendes Rätschen – dürfte den meisten Wald- und Parkbesuchern schon einmal aufgefallen sein. Wegen seines ausgeprägten Warnverhaltens wird der Eichelhäher auch „Wächter des Waldes“ genannt. Ein weiterer Ruf in seinem Repertoire erinnert stark an den des Mäusebussards. Der schwätzende Gesang ist leise. Eichelhäher können, wie alle anderen Rabenvögel auch, die Stimmen anderer Vögel und weitere Umweltgeräusche imitieren.

EichelhäherLebensweise

Der Eichelhäher ist ein typischer Waldvogel, kommt aber auch in Parks, Gärten und auf Friedhöfen vor. Er ist in fast ganz Europa und weiten Teilen Asiens bis Japan verbreitet. Es gibt zahlreiche Variationen in den verschiedenen Regionen, die in acht Subspeziesgruppen eingeteilt werden. In unseren Breiten lebt er als Standvogel, er verbringt also den Winter bei uns. Eichelhäher, die weiter nördlich leben, etwa in Skandinavien, ziehen in strengen Wintern nach Süden.

Nahrung

Fotoquelle: Arco Images / Kerstin Hinze

Saisonaler Speiseplan

Der Speiseplan des Eichelhähers ist stark jahreszeitlich bedingt. Im Frühjahr und Sommer überwiegt tierische Nahrung. Besonders bei der Aufzucht der Jungen spielen Raupen und Engerlinge eine große Rolle. Daneben gehören auch Käfer, Heuschrecken, Spinnen, aber auch kleine Reptilien und Säugetiere zum Beutespektrum. Seltener zählen Eier und Jungvögel zur Nahrung.
Im Herbst und Winter ernährt sich der Eichelhäher weitestgehend pflanzlich. Jetzt findet er seine Lieblingsspeise, die ihm seinen Namen gegeben hat: Eicheln!

Verhalten

Fotoquelle: Arco Images / Kerstin Hinze

Heimlicher Waldbauer

Um für den Winter vorzusorgen, legt der Eichelhäher Vorräte an. Dazu sammelt er hauptsächlich Eicheln, von denen er bis zu zehn Stück in seinem Kehlsack transportieren kann. Eine weitere findet im Schnabel Platz. Daneben sammelt er aber auch andere Baumfrüchte wie Haselnüsse und Bucheckern. Er versteckt sie meist einzeln im Laub, in Erdlöchern oder zwischen Baumwurzeln. Ein einzelner Eichelhäher versteckt bis zu 3.000 Eicheln pro Herbst! Da er bei dieser großen Menge trotz seines guten Gedächtnisses auch mal Verstecke vergisst, „sät“ er somit neue Bäume und sorgt für ihre Verbreitung.

Fortpflanzung

Fotoquelle: Arco Images / Kerstin Hinze

Brut und Aufzucht der Jungen

Eichelhäherpaare leben monogam in einer Saisonehe und ziehen eine Brut pro Jahr auf. Haben sich zwei Eichelhäher gefunden, geht es an den Nestbau. Die Wahl des Nistplatzes trifft vorwiegend das Männchen, die untere Baumschicht wird bevorzugt. Teilweise werden alte Nester anderer Vogelarten, etwa Mäusebussard oder Elster, angenommen. Das Gelege besteht aus vier bis höchstens zehn Eiern, die bei Eichhörnchen, Elstern und sogar anderen Eichelhähern heiß begehrt sind. Nach 16 bis 17 Tagen Brut schlüpfen die Jungen. Nach weiteren 20 bis 22 Tagen verlassen sie das Nest, werden aber noch drei bis vier Wochen lang gefüttert.

EichelhäherWas wir tun

Auf unseren stiftungseigenen Flächen in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sichern wir Lebensraum für den Eichelhäher. Hier kann sich die Natur ohne menschliches Einwirken frei entwickeln. Auf unseren Flächen legen wir Wert auf eine naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung, um den Bedürfnissen heimischer Wildtiere gerecht zu werden.

Unser Wildtierland – Geschützter Lebensraum für Eichelhäher und Co.

Artenschutzprojekte

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat Flächen aus dem Nationalen Naturerbe (abgekürzt: NNE) übernommen und sichert sie dauerhaft für den Natur- und Artenschutz. Diese Flächen sind Rückzugsgebiete für heimische Wildtiere, deshalb wird der menschliche Einfluss hier so gering wie möglich gehalten. In großen, geschlossenen Waldgebieten mit alten Baumbeständen finden Eichelhäher einen optimalen Lebensraum.

Projekte

Wir bieten dem Eichelhäher Lebensraum auf unseren Flächen mit alten Baumbeständen, die naturnah bewirtschaftet werden oder dem Prozessschutz unterliegen.

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EichelhäherHelfen

Eichelhäher sind nicht bedroht. Indem wir Lebensraum schaffen, helfen wir allen heimischen Wildtieren. Auf unseren Naturerbeflächen finden Wildtiere wichtige Rückzugsorte. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende.

Spenden für NNE Foto: B. Lasdin

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